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Politik

Lage eskaliert: Ankara lädt schwedischen Verteidigungsminister wieder aus

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Die türkische Regierung hat einen für kommende Woche geplanten Besuch des schwedischen Verteidigungsministers Pål Jonson in Ankara abgesagt.

Hintergrund sind für diesen Samstag geplante Proteste in Stockholm, bei denen auch ein Koran verbrannt werden soll. Schweden habe es versäumt, gegen „widerliche“ antitürkische und -islamische Proteste auf seinem Boden vorzugehen, zitierte die staatliche Nachrichtenagentur Anadolu den türkischen Verteidigungsminister Hulusi Akar. Zur Zeit ergebe ein Treffen keinen Sinn.

Ankara ist verärgert darüber, dass die schwedische Regierung eine für Samstag geplante Demonstration des aus Dänemark stammenden Rechtsextremisten Rasmus Paludan in der Nähe der türkischen Botschaft in Stockholm zugelassen hat. Dieser hatte angekündigt, dass er dabei ein Exemplar des Korans, des heiligen Buchs des Islams, verbrennen wolle. Am Samstag wurden auch mehrere prokurdische und protürkische Demonstrationen in der schwedischen Hauptstadt erwartet.

Jonson spricht nur von einer „Verschiebung“

Schweden will erreichen, dass die Türkei den NATO-Beitritt des Landes nicht länger blockiert, tut dafür aber aus türkischer Sicht zu wenig. Schweden und das benachbarte Finnland hatten die Mitgliedschaft nach dem russischen Angriff auf die Ukraine beantragt. Alle 30 Nato-Mitglieder müssen die Anträge ratifizieren. Die Türkei wirft Schweden unter anderem Unterstützung von Terrororganisationen vor und fordert die Auslieferung etlicher Personen, die Ankara als Terroristen betrachtet.

Jonson spielte die Absage seines für Freitag vorgesehenen Besuches herunter. „Gestern habe ich mich mit meinem türkischen Kollegen Hulusi Akar auf dem US-Militärflugplatz in Ramstein, Deutschland, getroffen“, twitterte er am Samstag. „Wir haben beschlossen, das geplante Treffen in Ankara auf einen späteren Zeitpunkt zu verschieben.“

dpa/dtj

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