Connect with us

Politik

„Löschen Sie das Foto“: Chinesische Diplomatin sorgt bei Iftar in München für Eklat

Spread the love

Der Konflikt in Xinjiang in der Volksrepublik China hat nun auch Bayern eingeholt. Eine chinesische Diplomatin verließ empört eine Ramadan-Veranstaltung der bayerischen SPD-Landtagsfraktion, da auch ein Vertreter der Uiguren anwesend war. (Foto: dpa)

Published

on

Spread the love

Der Konflikt in dem im Nordwesten Chinas gelegenen Autonomen Gebiet Xinjiang hat nun, wie die Süddeutsche Zeitung berichtet, auch den Freistaat Bayern erreicht. So wurde am Mittwochabend ein Iftar, zu dem die bayerische SPD-Landtagsfraktion in München eingeladen hatte, von einem Eklat überschattet.

Nachdem die anwesende chinesische Vize-Generalkonsulin bemerkt hatte, dass ein Vertreter des Weltkongresses der Uiguren ebenfalls eingeladen war und sie sogar mit diesem zusammen fotografiert wurde, verließ sie empört die Veranstaltung.

Die Landtagsfraktion der SPD in Bayern unter ihrem Fraktionsvorsitzenden Markus Rinderspacher veranstaltet bereits seit einigen Jahren im Ramadan ein Fastenbrechen, zu dem neben Vertretern muslimischer Organisationen auch Politiker, Interessenvertreter, Diplomaten und sonstige Persönlichkeiten des öffentlichen Lebend eingeladen werden.

SPD-Fraktionschef gilt als solidarisch mit den Uiguren

Rinderspacher habe sich im Rahmen der Veranstaltung mit der chinesischen Vize-Generalkonsulin Sun Ruiying zuerst am Tisch unterhalten, wo diese seine Sitznachbarin war. Dabei habe der SPD-Fraktionschef, der sich auch für die Sache der ethnischen und religiösen Minderheit in der Volksrepublik China einsetzt, das Thema Uiguren auch gegenüber der Diplomatin angesprochen.

Anschließend hätte sich beim Tee der ebenfalls eingeladene Vizepräsident des Weltkongresses der Uiguren, Asgar Can, der Diplomatin vorgestellt. Anfangs habe es auch ein Gespräch in freundlicher Atmosphäre gegeben, dann habe ein Gast begonnen, beide zu fotografieren. Als Can und Sun Visitenkarten ausgetauscht hatten, kam es jedoch zum Eklat. Die chinesische Vize-Generalkonsulin verlangte erst von dem Gast, der die Bilder geschossen hatte, diese zu löschen und anschließend von Rinderspacher, er möge den Vertreter der Uiguren wieder ausladen. Dabei soll Sun geäußert haben, Rinderspacher müsse sich entscheiden, ob ihm ein guter Kontakt zu den Uiguren oder einer zu 1,3 Milliarden Chinesen wichtiger wäre.

Assimilationspolitik zieht Terror und Gewalt nach sich

Der SPD-Fraktionschef weigerte sich, die Gästeliste zu ändern und verwies auf die in Deutschland geltende Freiheit der Meinungsäußerung. Daraufhin verließ die Diplomatin die Veranstaltung und reagierte seither weder auf einen Anruf noch auf eine Anfrage per SMS.

Rinderspacher erklärte jedoch der Süddeutschen Zeitung zufolge, der Vorfall zeige, „dass unser Einsatz für die Uiguren wichtig ist“.

Neun von zehn Uiguren leben in der Unruheprovinz Xinjiang. Eine brutale Assimilationspolitik Pekings, die sich beispielsweise darin äußert, dass muslimischen Uiguren in zahlreichen Bezirken selbst das Fasten im Ramadan verboten wird, befeuert die Unruhe in dem Bezirk.