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Panorama

Mädchen im Schlaf erstochen: Israel bestraft ganzes Dorf

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Der tödliche Anschlag eines Palästinensers auf ein schlafendes israelisches Mädchen hat am Donnerstag Entsetzen und Empörung ausgelöst. Der 17-Jährige drang in einer Siedlung im Süden des von Israel besetzten Westjordanlandes in ein Wohnhaus ein und stach im Kinderzimmer auf die 13-Jährige ein, die schlafend in ihrem Bett lag. Der Angreifer sei von Sicherheitskräften erschossen worden, teilte die Armee mit.

Er habe zuvor noch einem Sicherheitsmann Stichverletzungen zugefügt. Am Abend kam es in der israelischen Küstenstadt Netanja zu einer weiteren Messer-Attacke. Ein Palästinenser wurde erschossen, nachdem er mit einem Messer auf einen Mann und eine Frau eingestochen hatte.

Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu verurteilte den Angriff in Kiryat Arba bei Hebron scharf. „Der Horrormord an einem jungen Mädchen in seinem Bett unterstreicht den Blutdurst und die Unmenschlichkeit von aufgehetzten Terroristen, mit denen wir es zu tun haben“, sagte er. „Wir werden weiterhin hart und entschlossen gegen Terrorismus überall und zu jeder Zeit vorgehen.“

Dorf wird abgeriegelt, Haus seiner Familie wird zerstört

Für Irritationen und Wut sorgten die nach dem Verbrechen getroffenen Maßnahmen. Das Dorf, aus dem der Attentäter stammt, werde abgeriegelt, kündigte Netanjahu an. Arbeitsgenehmigungen für Mitglieder seiner Familie in Israel würden entzogen. Die Zerstörung seines Hauses werde vorbereitet. Nicht auszuschließen, dass diese Maßnahmen weiteren Hass provozieren.

Das Westjordanland wurde im Sechstagekrieg 1967 von Israel besetzt und wird seitdem von der israelischen Armee kontrolliert.

Auch eine Sprecherin des Auswärtigen Amtes verurteilte den Anschlag in Kiryat Arba. „Keine Religion, kein politischer Konflikt, keine persönliche Frustration rechtfertigt den vorsätzlichen Mord an einem schlafenden Kind.“ Alle, die in der Region Verantwortung tragen, müssten „mithelfen, dem Hass in den Köpfen entgegenzutreten und die Grundwerte der Menschlichkeit zu verteidigen“.

„Wir verurteilen diesen abscheulichen Terroranschlag im Westjordanland auf das Schärfste“, teilte auch das US-Außenministerium mit. Nach Angaben von Sprecher John Kirby hatte die 13-Jährige die amerikanische Staatsbürgerschaft. Viele der jüdischen Siedler im Westjordanland stammen aus den USA. Die UN betrachten die Siedlungen als illegal.

Bei einer Welle palästinensischer Anschläge sind seit Oktober insgesamt 34 Israelis getötet worden. Mehr als 220 Palästinenser kamen ums Leben. Als ein Auslöser der Gewalt gilt ein Streit um Gebets- und Besuchsrechte auf dem Tempelberg in Jerusalem. Als Grund wird auch die Frustration der Palästinenser über die fortwährende israelische Besatzung gesehen. Der Friedensprozess liegt seit mehr als zwei Jahren brach.