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Panorama

Mehr als 400 illegal eingereiste Migranten in Istanbul aufgegriffen

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Die türkische Polizei hat in einem Großeinsatz in der Millionenmetropole Istanbul 415 illegal eingereiste Migranten aufgegriffen. Sie seien irregulär ins Land gelangt.

Unter den Festgenommenen seien 129 Afghanen und 141 Syrer. Sie wurden der zuständigen Migrationsbehörde übergeben, meldete die staatliche Nachrichtenagentur Anadolu am Mittwoch. In der osttürkischen Provinz Van, die an den Iran grenzt, wurden Anadolu zufolge 86 irregulär eingereiste Afghanen aufgegriffen, die in Kleinbussen unterwegs waren. Zwei mutmaßliche Schlepper wurden demnach verhaftet.

Angesichts des Vormarschs der militant-islamistischen Taliban kommen zurzeit Hunderte Menschen täglich irregulär aus Afghanistan über den Iran in die Türkei. Verteidigungsminister Hulusi Akar hatte am Montag gesagt, dass die Überwachung an der Grenze unter anderem mit zusätzlichen Truppen verstärkt worden sei. Die Türkei baut zudem zurzeit eine Mauer an einer Teilstrecke der rund 300 Kilometer langen Grenze mit dem Iran.

Dunkelziffer noch höher?

Viele Migranten ziehen weiter nach Westen in die Millionenmetropole Istanbul, um dort Arbeit zu finden, oder von dort aus weiter in eine der Küstenstädte, um über die Ägäis nach Europa zu gelangen. Drei junge Afghanen im Istanbuler Stadtteil Zeytinburnu, die ihre Namen nicht nennen wollten, sagten der Deutschen Presse-Agentur am Mittwoch, sie seien nicht registriert und hätten ständig Angst vor der Polizei. Sie fürchteten, abgeschoben zu werden, und bewegten sich versteckt in der Stadt. Ihr Ziel sei Europa.

In der Türkei leben rund 3,6 Millionen Flüchtlinge aus dem Bürgerkriegsland Syrien, hinzu kommen Schätzungen zufolge bis zu eine halbe Million Afghanen. Alleine in Istanbul leben nach Angaben des Bürgermeisters, Ekrem Imamoğlu, 1,6 Millionen Migranten.

Derweil debattiert die türkische Öffentlichkeit über die Zukunft der Flüchtlinge im Land. Stimmen, die ihre Abschiebung fordern, mehren sich. Wer über die islamischen Feiertage nach Syrien reisen könne, müsse auch dauerhaft dort bleiben, sagte zuletzt etwa Arzu Sabancı. Die Sabancı-Familie zählt zur Elite der Türkei. Wirtschaftsexperten weisen hingegen auf die Bedeutung der Menschen für die lokale Wirtschaft, u.a. in der Grenzstadt Gaziantep, hin.

dpa/dtj

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