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Panorama

Mehrere Tote bei schwerem Erdbeben im Osten der Türkei

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Bei einem schweren Erdbeben in der Osttürkei sind am Freitagabend mindestens 22 Menschen ums Leben gekommen und Hunderte verletzt worden. Das teilte Innenminister Süleyman Soylu am Samstagmorgen mit. Es werden noch zahlreiche Menschen unter den Trümmern vermutet.

Die Katastrophenschutzbehörde AFAD hatte zunächst angegeben, dass das Beben um 20:55 Uhr Ortszeit eine Stärke von 6,8 gehabt habe. Die türkische Kandilli-Erdbebenwarte meldete laut staatlicher Nachrichtenagentur Anadolu kurz darauf eine Stärke von 6,5. Das Zentrum habe im Bezirk Sivrice in der Provinz Elazığ gelegen. Das Beben soll auch in vielen angrenzenden Provinzen, u.a. in Malatya, zu spüren gewesen sein. Selbst in den östlichen und südlichen Nachbarländern der Türkei habe man die Erdstöße vernommen, hieß es.

Nachbeben erreicht Stärke 5,1

In der Nacht habe es rund 400 Nachbeben gegeben, eines habe die Stärke 5,1 erreicht, sagte Soylu weiter. Offiziellen Angaben zufolge kamen 18 Menschen in Elazığ ums Leben, 4 in der Provinz Malatya. Viele türkische Städte schickten Bergungs- und Rettungskräfte sowie das nötige Rüstzeug, um das Personal vor Ort zu unterstützen.

Präsident Recep Tayyip Erdoğan sagte laut der staatlichen Nachrichtenagentur Anadolu, es würden alle Maßnahmen getroffen, um die Sicherheit der Menschen zu gewährleisten. In einem Tweet wünschte er den Verletzten schnelle Heilung und den Toten die Gnade Gottes. Außerdem habe er mehrere Minister in die Region entsandt, darunter Gesundheitsminister Fahrettin Koca und Innenminister Soylu.

Militär steht bereit

Aus dem Verteidigungsministerium hieß es, es seien Krisenstellen eingerichtet worden, um Such- und Rettungsmissionen zu unterstützen. Das Militär ließ mitteilen, es stehe bereit, falls seine Hilfe benötigt werde. Die Katastrophenschutzbehörde meldete, sie habe Hunderte Helfer sowie Zelte, Betten und Decken in die Region geschickt. Die Fluggesellschaft Turkish Airlines erklärte, dass zusätzliche innerländische Flüge für einen Pauschalpreis von 150 TL eingerichtet würden, damit Angehörige in die Region fliegen können.

In sozialen Medien äußerten sich viele Menschen bestürzt, darunter der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell und der türkischstämmige Fußballer Mesut Özil. „Meine Gebete sind mit allen, die von dem Erdbeben in der Türkei betroffen sind“, schrieb der deutsche Ex-Nationalspieler auf Twitter. Borrell sprach dem türkischen Volk seine Solidarität und den Angehörigen der Opfer sein Mitgefühl aus.

Die Türkei ist besonders erdbebengefährdet. Eines der tödlichsten Beben war eines der Stärke 7,6 im Jahr 1999. Das Epizentrum lag damals in Gölcük südöstlich von Istanbul. Es gab zehntausende Verletzte und Tote. In Elazığ kam es zuletzt am 8. März 2010 zu einem ähnlich schweren Erdbeben mit einer Stärke von 6,1. Damals starben 51 Menschen, 34 wurden verletzt.

dpa/dtj