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Kultur/Religion

Mekka im Wandel

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Mekka, der Treffpunkt von Millionen von muslimischen Pilgern aus der ganzen Welt, erlebt in diesen Tagen eine strukturelle Änderung. Foto: CIHAN

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Mekka im Wandel
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Diese Änderung hat in einem solchen Ausmaß stattgefunden, dass Besucher, die erst vor ein paar Jahren dort waren, die Stadt und insbesondere die Umgebung der Kaaba nicht wiedererkennen.

Auf der Seite der Kaaba Richtung Altinoluk ist der Bau von einem zusätzlichen Gebäude und zwei Minaretten in vollem Gange. Ein Blick von dem Hügel hinter dieser Gegend, wo derzeit die Häuser und Gebäude geleert/ausgeräumt werden, verrät das Ausmaß der Bauarbeiten. Wenn man auf den Platz um den Ecyad Turm, also hinter den Zemzem Uhrenturm geht, trifft man auf verschlossene Läden, Restaurants und Hotels. Für diejenigen, die zur Kaaba wollen, stellt diese Gegend mit ihren leeren Gebäuden nur eine Durchgangsstrecke dar. Besucher sollten sich hier auf Türme aus aufeinander gestapelten Fenstern und Türen, Stühlen und Betten gefasst machen.

2009 wurde mit der Ausweitung des Platzes um die Kaaba herum begonnen. Bis jetzt wurden 350 Gebäude abgerissen. Derzeit wird die zweite Phase des Bauprojektes realisiert. Weitere 1900 Gebäude sollen noch abgerissen werden. Allein 100 Milliarden Dollar Entschädigungsgeld sind zu zahlen. Wenn man auch die Infrastrukturverbesserung und damit den Straßen- und Tunnelbau berücksichtigt, so wird das Ausmaß und damit die Wichtigkeit der Neugestaltung verständlich. Weitere Bauprojekte, wie die Bahnstrecke zwischen Kaaba und Arafat, Mina und Muzdalifa, die Autobahn zwischen Dschidda und Mekka und der Hochgeschwindigkeitszug zwischen Mekka und Medina lassen die Stadt einer Baustelle gleich werden.

Alljährlich zieht es ungefähr drei Millionen Pilger nach Mekka, wo sie die religiöse Pflicht des Pilgerns erfüllen. Nach dem Ende dieses großen Bauprojektes wird es der Stadt möglich sein, zehn Millionen Pilger zu beherbergen. Auch wenn das Bauvorhaben immer wieder in die Diskussion gerät, ist es den saudischen Verantwortlichen wichtig, den Besuchern einen angenehmen Aufenthalt zu ermöglichen und Ordnung zu schaffen. Die Mehrheit der in Mekka lebenden Menschen geht davon aus, dass in 30 bis 40 Jahren auch diese Neubauten abgerissen und neue errichtet werden, denn je weiter die Zahl der Besucher steigt, desto mehr neue Bedürfnisse entstehen. Es ist deshalb auch in Zukunft mit Bauprojekten in Mekka zu rechnen.
Dilek Işık