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Gesellschaft

Menschenrechtsorganisation: Christen im Nahen Osten unter Druck

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Die Gesellschaft für bedrohte Völker warnt vor einer Verdrängung der Christen im Nahen Osten.

„Die Wiege der Christenheit wird bald frei von Christinnen und Christen sein, wenn die fatale Verdrängung der religiösen Minderheit aus der Region nicht gestoppt wird“, sagte Ulrich Delius, Direktor der Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) vergangene Woche in Göttingen. Früher sei die einheimische christliche Bevölkerung im Nahen Osten massenhaft zum Übertritt zum Islam gedrängt worden, heute werde sie hingegen zur Auswanderung gezwungen.

In Syrien ist die Zahl der Christen der GfbV zufolge seit 2010 um 50 Prozent auf rund 600.000 Menschen zurückgegangen. Im Irak sei sie in knapp 30 Jahren von fünf Prozent der Gesamtbevölkerung auf nur noch 0,4 Prozent gesunken. Auch in der Türkei und im Libanon sei die Lage schwierig. Das seien „beschämende Zahlen“, die deutlich machten, dass die Europäischen Union endlich handeln und sich für mehr Religionsfreiheit einsetzen müsse, erklärte die GfbV.

Auch die Bundesregierung hatte gewarnt

Das Menschenrecht auf Religionsfreiheit ist auch einem Bericht der Bundesregierung zufolge in vielen Ländern unter Druck geraten. „Christen sind als Angehörige der zahlenmäßig größten Glaubensgemeinschaft weltweit von der Verletzung der Religionsfreiheit besonders betroffen“, heißt es dazu in dem im Oktober veröffentlichten Regierungsbericht zur weltweiten Lage der Religionsfreiheit.

Aber auch Angehörige anderer Religionen und Weltanschauungen litten demnach unter Diskriminierung und Verfolgung aufgrund ihres Glaubens, oder weil sie selbst keinem Glauben anhingen. Die Bundesregierung hatte 2018 das Amt eines Beauftragten für weltweite Religionsfreiheit geschaffen und dem CDU-Abgeordneten Markus Grübel die Aufgabe übertragen.

dpa/dtj

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