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Panorama

Merkel (er)kennt Atatürk nicht und rechtfertigt Waffenverkäufe an Israel

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Angela Merkel besuchte am Dienstag eine Berliner Schule. Trotz des EU-Projekttags halten sich die Schüler mit Fragen über die EU zurück. Was sie beschäftigt, sind ihre Alltagsprobleme. (Foto: dpa)

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Bundeskanzlerin Angela Merkel besucht Berliner Schule.
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Bundeskanzlerin Angela Merkel ist bekannt für ihre Schulbesuche. Am Dienstag war zum EU-Projekttag laut „Spiegel“ die Berliner Röntgen-Sekundarschule in Treptow an der Reihe. Zwar liegt die Schule in Ostberlin, doch die Mehrheit der Schüler stammt aus Neukölln, einem Bezirk, der bekannt ist für seinen überdurchschnittlichen Anteil an Einwohnern mit dem sogenannten „Migrationshintergrund“.

Begrüßt wird sie wie ein Star und ist sogar bereit, Selfies mit den Schülern zu machen (mehr Fotos hier). Die Kanzlerin nimmt sich Zeit für sie und wechselt mit dem einen oder anderen einige Worte. Auf dem Mobiltelefon eines Schülers entdeckt sie einen Aufkleber mit einem Gesicht eines Mannes, den sie nicht erkennt. Es ist Atatürk, der Gründer der Republik Türkei. Es ist eine ganz andere Welt, in die die Kanzlerin eintaucht.

Wie auch bei den anderen Besuchen unterhält sich eine kleinere Gruppe von Schülern mit Angela Merkel über die EU. Doch an dieser Schule scheinen sie sich für ganz andere Fragen zu interessieren. Vor allem sprechen die Schüler über Alltagsprobleme von speziell türkischen und arabischen Kindern in Deutschland. Themen sind Schwierigkeiten bei der Praktikumssuche aufgrund des Kopftuches, der geringe Kontakt zwischen Deutschen und Einwanderern aber auch die deutschen Waffenlieferungen an Israel.

„An Israel verkaufen wir Waffen, ja“, sagt Merkel. Warum? „Weil wir glauben, dass Israel sich verteidigen muss.“ Deutschland trage eine besondere Verantwortung für Israel – Stichwort Holocaust. Die Schüler bringen die Kanzlerin ganz schön zum Schwitzen. Mit solchen Fragen schien die Kanzlerin nicht zu rechnen.

Ausgehtipps hat sie an diesem Tag auch parat. Sie empfiehlt den Neuköllner Schülern in andere Kinos wie z.B. in Hellersdorf zu gehen, um auch mal deutsche Jugendliche zu treffen.

Die Schüler wollen noch wissen, warum Ausländer „komisch“ angeschaut würden. Merkels Antwort: Nicht nur bei den würde man komisch auch, sondern auch bei „Mädchen mit einem kurzen Rock“. Und schließlich: „Ich werde auch immer angeguckt, wenn ich wo auftauche“.