Politik
Merkel: „Wir fühlen mit dem türkischen Volk“
Bundeskanzlerin Merkel hat der Türkei nach dem gestrigen Anschlag in Ankara ihr Beileid ausgesprochen. Das türkische Außenministerium hat unterdessen die Botschafter der Nationen des Weltsicherheitsrates zu Beratungen eingeladen.
Für Bundeskanzlerin Angela Merkel hat die Zusammenarbeit mit der Türkei in der Flüchtlingsfrage weiter Priorität. Unmittelbar vor dem EU-Gipfel in Brüssel sagte Merkel am Donnerstag, sie habe volles Verständnis dafür, dass der türkische Regierungschef Ahmet Davutoğlu das geplante Treffen in Brüssel wegen des schweren Terroranschlags in Ankara abgesagt habe. „Wir fühlen mit dem türkischen Volk“, sagte Merkel, die Präsident Recep Tayyip Erdoğan und Premierminister Davutoğlu deutsche Solidarität im Anti-Terror-Kampf zusicherte. Sie habe am Mittwochabend mit Davutoğlu und am Donnerstagmorgen mit Erdoğan telefoniert, teilte Regierungssprecher Steffen Seibert in Berlin mit. Merkel verurteilte das Attentat und sprach den Familien ihre Anteilnahme aus. Den Verletzten wünschte sie rasche Genesung.
Die Bundesregierung hat Ankara in der Vergangenheit immer wieder zu einer politischen Lösung des Konflikts mit der PKK aufgefordert, gleichzeitig aber betont, dass die Türkei das Recht habe, gegen Terrororganisationen vorzugehen.
Das türkische Außenministerium hat unterdessen die Botschafter der Länder, die ständiges Mitglied des UN-Sicherheitsrates sind, eingeladen. Auch der Botschafter der Russischen Föderation mit der sich die Türkei seit dem Absturz einer Militärmaschine durch die türkischen Sicherheitskräfte Ende vergangenen Jahres überworfen hat, wurde dabei nicht ausgelassen. Neben Russland waren die Botschater der USA, Grossbritannien, Frankreich und China auf der Einladungsliste von Mevlüt Çavuşoğlu. Zusätzlich wurde auch der Botschafter der Niederlande eingeladen. Die Niederlande haben im ersten Halbjahr dieses Jahres die Ratspräsidentschaft der EU inne.
Bei dem Anschlag auf einen Militärkonvoi wurden am Mittwochabend mindestens 28 Menschen getötet und über 60 weitere verletzt. 30 von ihnen wurden mittlerweile wieder aus dem Krankenhaus entlassen. Die türkische Regierung macht die Terrororganisation PKK und ihren syrischen Ableger YPG für den Anschlag verantwortlich. Davutoğlu kündigte Vergeltung an.