Politik
Metin Kaplan frühzeitig aus türkischer Haft entlassen
Metin Kaplan, der selbsternannte „Kalif von Köln„, ist am Mittwoch aus türkischer Haft entlassen worden. Wie die Nachrichtenagentur Doğan berichtet, habe das Gericht den 64-jährigen Kaplan aufgrund seiner schweren Krebserkrankung wieder auf freien Fuß gesetzt.
Der im Jahre 2004 aufgrund seines Aufrufs zur Ermordung seines politischen Gegners Ibrahim Sofu in die Türkei abgeschobene Kaplan war seit Mitte 2006 in einem Typ-F-Hochsicherheitsgefängnis in Edirne inhaftiert. Ein türkisches Gericht in Istanbul hatte ihn wegen der Gründung und Führung einer bewaffneten Terrororganisation zu einer Haftstrafe von 17,5 Jahren verurteilt.
In den 1990er Jahren bis zu den Terroranschlägen am 11. September 2001 war Metin Kaplan der bekannteste Fundamentalist in Deutschland. Er fand bis zu seiner Abschiebung große Beachtung in den Medien. So war er auf dem Titel der Zeitschrift Der Spiegel 2004/24 zu sehen. Die Ausgabe trug den Titel „Der Fall Kaplan oder: Wie der Staat sich von seinen Gegnern vorführen lässt“.
Der im Jahre in Erzurum geborene Kaplan kam im August 1982 nach Deutschland. Ab 1995 führte er als Nachfolger seines gestorbenen Vater Cemalettin Kaplan die radikale Vereinigung Kalifatstaat.