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Wirtschaft

Milliardenverlust: Türken mögen Bahnfahren nicht

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In den vergangenen fünf Jahren hat die türkische Bahn stetig Verlust gemacht. Sowohl bei den Passagierzahlen als auch im Güterverkehr gingen die Zahlen zurück.

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Die staatliche türkische Bahn TCDD (Türkiye Devlet Demir Yolları) hat in den vergangenen 5 Jahren insgesamt 5,6 Milliarden TL (ca. 1,9 Mrd. Euro) Verlust gemacht. 2010 lagen die Verluste bei 866,336 Mio. TL (ca. 291,9 Mio. Euro), 2011 bei 733,327 Mio. TL (247,11 Mio. Euro), 2012 bei 877,508 Mio. TL (ca. 296 Mio. Euro), 2013 bei 1,280 Mrd. TL (ca. 430 Mio. Euro) und 2014 bei 1,874 Mrd. TL (ca. 630 Mio. Euro).

Schaut man sich die Zahlen an, so sieht man einen rasanten Rückgang bei den Passagierzahlen. Wurden 2009 noch über die Bahnhöfe Sirkeci, Haydarpaşa und Ankara noch rund 59 Millionen Fahrgäste befördert, lag die Zahl 2014 bei 29 Millionen. 2010 waren noch 260.000 ins Ausland mit den Zügen der TCDD gereist. Diese Zahl ging bis 2014 auf 156.000 zurück. Auch bei den landesweiten Beförderungszahlen hat es einen Rückgang gegeben. Insgesamt wurden 2010 noch 84,173 Mio. Passagiere befördert. Diese Zahl ging bis 2014 um 7,6 Prozent auf 78 Mio. zurück.

Auch der Gütertransport durch die TCDD ging in den vergangenen Jahren zurück. 2010 wurden 1,266 Mio. Tonnen Exportgüter und 1,407 Millionen Importgüter durch die staatliche Bahn 4 transportiert. 2014 gingen diese Zahlen 84 Prozent zurück. Besonders deutlich werden die Zahlen beim Öltransport. Hier gingen die Zahlen 2010 von 1,093 Millionen Tonnen bis 2014 auf 776.000 Tonnen zurück.

Im internationalen Vergleich sieht man den Investitionsbedarf in die eigene Bahn. Während Deutschland über 41.328 km Schienen verfügt, beträgt der Umfang des Schienennetzes in der Türkei nur 8.718 km (Frankreich: 30.000 km, Spanien: 16.951 km, Italien: 16.700 km und Großbritannien: 16.365 km).

Auch gibt es im internationalen Vergleich Unterschiede zum Verhalten der Menschen beim Bahnfahren. Nur 1,7 Prozent der Türken ziehen Reisen mit der Bahn vor. In Deutschland sind es dagegen 9 Prozent, in Österreich 11,5 Prozent, in Ungarn 10 Prozent und in Frankreich 9,7 Prozent.

In den letzten Jahren gibt es allerdings Bestrebungen, das Bahnfahren attraktiver zu machen. So wurden zwischen großen Städten Hochgeschwindkeitstrassen eingerichtet. Istanbul kann man von Ankara aus in 3,5 Stunden erreichen.