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Politik

Mit 1,59 Millionen hat die Türkei die meisten Flüchtlinge aufgenommen

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Weltweit nehmen bewaffnete Konflikte zu und machen immer mehr Menschen zu Flüchtlingen. Im vergangenen Jahr nahm dabei die Türkei die meisten Flüchtlinge auf. (Foto: Zaman)

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Krieg und Elend haben im vergangenen Jahr rund 60 Millionen Menschen zu Flüchtlingen gemacht, wie das UN-Flüchtlingshilfswerk UNHCR in seinem Jahresbericht mitteilte. Die Welt werde Zeuge eines „unkontrollierten Abgleitens in eine Ära, in der das Ausmaß der globalen Vertreibung sowie die nötige Antwort alles Bisherige in den Schatten stellen“, sagte UN-Flüchtlingskommissar António Guterres am Donnerstag in Genf.

Reiche Länder tragen nach Darstellung der Vereinten Nationen in der Flüchtlingspolitik eine wesentlich geringere Last als ärmere Länder. Knapp neun von zehn Flüchtlingen (86 Prozent) befanden sich 2014 in Ländern, die als wirtschaftlich weniger entwickelt gelten. Das zeigen auch die Zahlen: Mit 1,59 Millionen hat 2014 die Türkei die meisten Flüchtlinge aufgenommen, gefolgt von Pakistan (1,51 Millionen), dem Libanon (1,15 Millionen), dem Iran (982.000) und Äthiopien (659.000).

Gerade die Türkei grenzt an Krisenregionen. Alleine in Syrien hat der Bürgerkrieg 7,6 Millionen Menschen zu Flüchtlingen gemacht. Im Nordirak ist die Lage ebenfalls instabil. Die Kämpfe zwischen kurdischen Einheiten und Regierungstruppen gegen die Terrormiliz IS lässt immer wieder Menschen flüchten. In der Ukraine scheint der Konflikt mit Regierungstruppen und Separatisten noch weiter anzuhalten, sogar sich zu verschärfen.

Jeden Tag verlassen laut UN durchschnittlich 42 500 Menschen ihr Zuhause, um Verfolgung und Gewalt zu entgehen. Neben dem Nahen und Mittleren Osten sei die Lage gerade auch in Afrika schlimm. Konflikte in der Zentralafrikanischen Republik, im Südsudan, Somalia, Nigeria, der Demokratischen Republik Kongo und anderen Staaten haben laut UNHCR 15 Millionen Afrikaner zur Flucht in Nachbarländer oder andere Gegenden ihrer Heimat veranlasst.

Der Bericht des UNHCR kritisiert auch die internationale Gemeinschaft, weil sie der Entwicklung viel zu passiv gegenüber steht. „Es ist erschreckend, dass einerseits diejenigen, die Konflikte beginnen, mehr und mehr straffrei davonkommen und dass andererseits die internationale Gemeinschaft unfähig scheint, gemeinsam Kriege zu beenden und Frieden zu schaffen“, sagte Guterres. In den vergangenen fünf Jahren seien mindestens 15 regionale Konflikte ausgebrochen oder wieder aufgeflammt. (dtj/dpa)