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Mit Schwert und Smartphone: Osmanische Statue erhitzt Gemüter in der Türkei

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Eine sehr eigenwillige Statuen-Kreation hat in der türkischen Stadt Amasya für Aufsehen gesorgt und wurde am Ende zum Ziel von Vandalismus. Sie zeigt einen osmanischen Prinzen, der mit der einen Hand ein Schwert erhebt, während er mit der anderen ein Mobiltelefon hält und damit ein Selfie von sich knipst.

Die unkonventionelle Statue wurde am vergangenen Samstag, dem 9. Mai, von der Stadtverwaltung der am Schwarzen Meer gelegenen Provinzhauptstadt selbst am Ufer des durch die Stadt verlaufenden Flusses Yeşilırmak aufgestellt, berichtet die Nachrichtenagentur Doğan.

In der osmanischen Ära gehörte Amasya zu jenen Städten, in welche die Sultane ihre männliche Nachkommenschaft, die „Şehzade“, sandten, auf dass ihnen dort die Staatskunst beigebracht werde. Wie der stellvertretende Bürgermeister von Amasya, Osman Akbaş, erklärte, stelle die Statue keinen speziellen Angehörigen der „Şehzade“ dar. „Wir haben die Statue lediglich zu optischen Zwecken aufgestellt. Wir dachten, sie würde Aufmerksamkeit auf sich ziehen.“

Amasya-Touristen zeigten sich angetan

In der Tat gesellten sich schon bald, nachdem in den Medien darüber berichtet worden war, eine Reihe von Touristen zu dem Standbild, um eigene Selfies und Fotoaufnahmen gemeinsam mit dem osmanischen Prinzen anzufertigen. „Das ist auf jeden Fall sehr schön, mal was anderes“, erklärte etwa Dilek Tuna, eine türkische Touristin aus dem zentralanatolischen Çorum, die von dort aus Amasya besuchte.

„Ich denke nicht, dass das eine schlechte Idee ist“, pflichtete ihr Ali Torun, ein Student der Universität von Amasya, bei.

Allerdings sollten nicht alle diese Begeisterung teilen. „Kein Witz: Die jüngste Investition unserer Regierung ist ein Selfie-machender Şehzade“, twitterte der örtliche Abgeordnete der oppositionellen Cumhuriyet Halk Partisi (Republikanische Volkspartei; CHP), Ramis Topal.

Es dauerte nur einen Tag, bis die Statue am Sonntag zum Ziel eines Vandalenaktes wurde. Noch unbekannte Täter brachen an diesem Tag die Handy-Darstellung von der Statue.