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Politik

Moschee-Anschläge: Islamverbände vermissen politische Solidarität

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Islamische Verbände haben nach den jüngsten Anschlägen auf Moscheen mehr Solidarität von deutschen Politikern eingefordert. «Wir vermissen von Politik und Zivilgesellschaft eine klare und unmissverständliche Verurteilung dieser Schandtaten ohne Wenn und Aber», sagte Zekeriya Altug, Mitglied im Vorstand der Türkisch-Islamischen Union der Anstalt für Religion (Ditib). Das größte Problem sei nicht die aktuelle «temporäre Häufung» von Angriffen, die womöglich auf das Konto von Anhängern der kurdischen Terrorgruppe PKK gingen, sondern die große Zahl von rechtsextrem motivierten Attacken. Die Aufklärungsrate bei diesen Straftaten sei sehr gering, beklagte der Vorsitzende des Islamrats, Burhan Kesici.

In den vergangenen Tagen waren in Nordrhein-Westfalen, Berlin, Schleswig-Holstein und Baden-Württemberg Brandanschläge auf Moscheen und deutsch-türkische Vereine verübt worden. Es wird ein Zusammenhang mit der aktuellen türkischen Militäroffensive im syrischen Kurden-Gebiet um Afrin vermutet.

Altug: Sicherheitsbehörden unternehmen zu wenig

Die Sicherheitsbehörden unternähmen zu wenig, dabei stünden Muslime seit Jahrzehnten unter rechtsextremer Bedrohung, sagte Altug. Seit Jahresbeginn habe es bereits 27 Übergriffe auf Moscheen gegeben. Altug erklärte, dass es sich um terroristische Angriffe auf deutsche Moscheen und nicht um einen türkisch-kurdischen Konflikt handele. „Wir lassen als Muslime keinen Keil zwischen uns treiben“, so Altug. „Hass und Terror ist und bleibt abzulehnen, von welcher Seite er kommt, darf keine Rolle spielen.“ Ditib habe nie zu Gewalt aufgerufen und wolle keine Konflikte aus dem Ausland nach Deutschland tragen.

Der Vorsitzende des Zentralrats der Muslime in Deutschland, Aiman Mazyek, sagte, es sei falsch gewesen, dass die türkische Regierung nach den jüngsten Angriffen den deutschen Botschaftern einbestellt habe. Diese Anschläge seien nicht Teil eines türkisch-deutschen Konflikts, sondern ein Sicherheitsproblem in Deutschland.

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dpa/KNA/dtj