Connect with us

Gesellschaft

Grundstück-Versprechen an Muslime: Bürgermeister hält Wort und will sich „nicht wegducken“

Published

on

Spread the love

Gegen Proteste hält Monheims Bürgermeister Daniel Zimmermann (Partei Peto) an seinen Plänen fest, zwei muslimischen Gemeinden für ihren Moscheebau kostenlos städtische Grundstücke zu überlassen. Die für Mittwoch geplante endgültige Entscheidung im Rat werde nur verschoben, damit „alle Beteiligten die gewünschten Informationen bekommen und wir am Ende eine breite Mehrheit für das Konzept haben“, sagte er am Montag im Interview der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) in Monheim.

Auch die drei Oppositionsfraktionen im Monheimer Stadtrat hätten erklärt, dass sie die beiden islamischen Gemeinden dabei unterstützen wollen, einen angemessenen Platz in der Stadt zu erhalten, betonte Zimmermann. Ebenso hätten sich bei der jüngsten Bürgerversammlung rund 80 Prozent der Anwesenden für das Vorhaben ausgesprochen. Nur in den Details gibt es Meinungsverschiedenheiten. „Ich halte den bislang erzielten Konsens für einen großen Erfolg“, so der Bürgermeister.

Zur Kritik, er mache sich zum „Handlanger von Vielweiberei, Kinderheirat und Unterdrückung der Frau“, sagte Zimmermann, dass sich die Stimmung in Deutschland aufgeheizt habe. „Pegida und AfD versuchen immer unverhohlener, die Gesellschaft zu spalten.“ Vor diesem Hintergrund sei es zu erwarten, dass er für solch ein Projekt nicht nur Beifall ernte. „Ich werde mich jedoch vor dieser geschürten Islamfeindlichkeit nicht wegducken“, betonte der Politiker.

Grundgesetz garantiert Religionsfreiheit für alle Glaubensrichtungen

Das Grundgesetz garantiere Religionsfreiheit für alle Glaubensrichtungen, sagte Zimmermann. Im Übrigen würden die Grundstücke nicht verschenkt. Eine ganze Reihe von Auflagen werde dafür sorgen, dass die beiden Moscheegemeinden sich auch künftig einem demokratischen und toleranten Islam verpflichtet fühlen.

Einer der von der geplanten Grundstücks-Schenkung begünstigten Vereine ist die örtliche Ditib-Gemeinde, deren Geistliche von der Religionsbehörde Diyanet in der Türkei entsandt werden. Nach den Worten von Zimmermann handelt es sich bei der Monheimer Ditib-Gemeinde und dem Kölner Bundesverband aber um Vereine nach deutschem Recht. „Für uns sind die Ditib-Vertreter sehr verlässliche Partner bei einer ganzen Reihe von Integrationsprojekten“, sagte der Bürgermeister.