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Kultur/Religion

Moscheen öffnen ihre Pforten

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Morgen ist Feiertag und Tag der offenen Tür in vielen Moscheen. Der 3. Oktober ist Anlass für Vieles: Den freien Tag genießen , die deutsche Einheit feiern oder eine Moschee besuchen. (Foto: dpa)

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Gläubige beten am 03.10.2012 in der Sehitlik Moschee am Columbiadamm in Berlin. Zum Tag der deutschen Einheit haben 18 Berliner Moscheen ihre Türen für Besucher geöffnet.
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Die vier größten islamischen Religionsgemeinschaften DITIB, der Verband der islamischen Kulturzentren (VIKZ), der Zentralrat der Muslime (ZdM) und der Islamrat nutzen seit 1997 den tag der Deutschen Einheit, um die Moscheen der Öffentlichkeit zu präsentieren. Dabei werden bundesweit in mehr als 1.000 Moscheen Führungen, Besichtigungen, Vorträge und Begegnungsmöglichkeiten geboten. Der ZdM hofft mit dem Aktionstag die Verbundenheit der Muslime mit der gesamten deutschen Bevölkerung zum Ausdruck bringen zu können.

Der Koordinationsrat der Muslime (KRM), unter dessen Schirmherrschaft der „Tag der offenen Moschee“ seit 2007 organisiert wird, rechnet mit mehr als 100.000 Besuchern. Die Mottos der vergangenen Jahre beschäftigten sich mit Themen wie „Moscheen – Brücken für eine gemeinsame Zukunft“ (2007), „Moscheen – Orte der Besinnung und des Feierns“ (2008), „Moscheen – Ein fester Teil der Gesellschaft. 60 Jahre Bundesrepublik und ihre Muslime“ (2009), „Der Koran – 1400 Jahre, aktuell und mitten im Leben“ (2010), „Muhammad – Prophet der Barmherzigkeit“ (2011) und „Islamische Kunst und Kultur“ (2012). In diesem Jahr wird das Thema „Umweltschutz“ behandelt.

Umweltbewusstsein nimmt bei Muslimen zu

Denn Umweltschutz sei für Muslime eine Pflicht, heißt es aus dem KRM. Der Mensch sei, nach islamischem Verständnis, der Statthalter Gottes auf Erden. Somit stehe der Mensch „vor der großen Herausforderung und Verantwortung, für den Schutz der Umwelt und ihrer natürlichen Ressourcen zu sorgen, um das von Gott gegebene Gleichgewicht der Schöpfung zu erhalten.“ Ein umweltbewusstes Leben beginne bereits beim Wasserverbrauch während der Gebetswaschung und ende bei der umweltfreundlichen, sogenannten „grünen“ Moschee, die auf erneuerbare Energien setze und sich für den Umweltschutz engagiere.

Damit folgt der „Tag der offenen Moschee“ einem Trend in der deutschen Moscheenlandschaft. In Deutschland werden immer mehr Moscheen umweltbewusst errichtet. In Norderstedt werden beispielsweise über zwei Millionen Euro für die Installation eines Windrads auf einem Minarett investiert. Die Auftaktveranstaltung zum „Tag der offenen Moschee“ soll am Donnerstag mit Guntram Schneider, dem nordrhein-westfälischen Minister für Arbeit, Integration und Soziales, stattfinden. Schneider ist zugleich Vorsitzender des neu gegründeten Dialog Forums Islam

Die Grünen sind besonders zufrieden mit dem diesjährigen Motto des Moscheentages. NRW-Grünen- Abgeordneter Ali Baş glaubt daran, dass „Umweltbewusstsein und grüne Ziele auch in der islamischen Community zunehmen.“ Auch Muslime seien sich bewusst darüber, dass gegen Umweltkatastrophen, Klimaerwärmung, Hungersnöte, unwürdige Tierhaltung nur gemeinsame Lösungen gefunden werden könnten. „Sehr spannend sind in diesem Zusammenhang die sogenannten grünen Moscheen, die beispielsweise erneuerbare Energien einsetzen und Aktionen zum Umweltschutz organisieren.“, so Baş weiter.