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Gesellschaft

Überwältigende Mehrheit der Muslime fühlt sich Deutschland eng verbunden

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Laut einer Studie empfinden immer mehr Deutsche den Islam als Bedrohung. Die allermeisten Muslime in der Bundesrepublik orientieren sich dabei an westlichen Werten und fühlen sich Deutschland eng verbunden.

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Einige Menschen haben sich am 05.01.2015 am Brandenburger Tor in Berlin zu einer Protestkundgebung der Berliner Türkischen Gemeinde gegen Pegida versammelt.
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Ein Großteil der vier Millionen Muslime in Deutschland fühlt sich dem demokratischen Staat und der westlichen Gesellschaft eng verbunden, wie eine Umfrage im Auftrag der Bertelsmann Stiftung ergab.

„Für Muslime ist Deutschland inzwischen Heimat. Sie sehen sich aber mit einem Negativ-Image konfrontiert, das anscheinend durch eine Minderheit von radikalen Islamisten geprägt wird“, sagte Yasemin El-Menouar, Islam-Expertin der Stiftung.

Der Islam macht einer Studie zufolge immer mehr Menschen in Deutschland Angst. 57 Prozent empfinden ihn laut der Sonderauswertung „Islam“ des Religionsmonitors der Stiftung, die am Donnerstag veröffentlicht wurde, ebenfalls zeigt. 2012 waren es 53 Prozent. 61 Prozent meinen, der Islam passe nicht in die westliche Welt (2012: 52 Prozent).

Angst vor dem Islam ist dort am größten, wo die wenigsten Muslime leben

Das negative Islam-Bild ist dabei nach Ansicht der Forscher nicht abhängig von Bildungsniveau, politischer Orientierung oder sozialem Status. Entscheidender seien das Alter und der persönliche Kontakt zu Muslimen, so ein Fazit der Studie. Von den über-54-jährigen Nicht-Muslimen fühlen sich 61 Prozent durch den Islam bedroht. Bei den Unter-25-Jährigen sind es nur 39 Prozent. Die Angst vor dem Islam ist dort am größten, wo die wenigsten Muslime leben: In Nordrhein-Westfalen, wo jeder dritte deutsche Muslim zu Hause ist, fühlen sich 46 Prozent bedroht. In Thüringen und Sachsen mit nur sehr wenigen Muslimen sehen sich 70 Prozent vom Islam bedroht.

Dabei halten 90 Prozent der hochreligiösen Muslime in Deutschland laut Studie die Demokratie für eine gute Regierungsform. Neun von zehn Befragten haben in ihrer Freizeit Kontakt zu Nicht-Muslimen. Jeder Zweite hat mindestens genauso viele Kontakte außerhalb der Religionsgemeinschaft wie mit Muslimen.

Der Religionsmonitor basiert auf repräsentativen internationalen Bevölkerungsumfragen aus dem Jahr 2013, mit 14 000 Befragten aus 13 Ländern. Um das Meinungsbild in Deutschland zu erfassen, befragte das Forschungsinstitut TNS Emnid für die Stiftung Ende November 2014 repräsentativ 937 nicht muslimische Deutsche über 16 Jahren. (dpa/dtj)