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Politik

Myanmar: Nobelpreisträgerin Suu Kyi relativiert hartes Vorgehen gegen Rohingya Muslime

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In Myanmar eskaliert wieder die Gewalt. Rohingya Muslime werden unterdrückt und verfolgt.  Die Vereinten Nationen werfen der Regierung von Friedensnobelpreisträgerin Suu Kyi Versagen vor.

Nach der jüngsten Gewaltwelle in Myanmar wächst der Druck der Vereinten Nationen auf die De-facto-Regierungschefin und Friedensnobelpreisträgerin Aung San Suu Kyi. Die Regierung müsse dringend gegen die Hasstiraden einschreiten, die auf sozialen Medien kursieren und zu Gewalt anstacheln, forderte der Hochkommissar für Menschenrechte, Said Raad al-Hussein, am Dienstag in Genf. Die Gewalt habe ihre Wurzeln in Jahrzehnte langer Unterdrückung der Minderheit der Rohingya. Das Flüchtlingshilfswerk UNHCR verlangte ungehinderten Zugang zu der abgeriegelten Unruheregion Rhakine.

Angehörige der unterdrückten Minderheit der muslimischen Rohingya hatten Ende vergangener Woche mehrere Polizei- und Militärposten überfallen. Dabei und beim Gegenschlag der Sicherheitskräfte kamen mindestens 71 Menschen ums Leben, die meisten von ihnen Rohingya. Bei anschließenden Gewaltausbrüchen sollen mindestens zwei Dutzend weitere Menschen ums Leben gekommen sein.

UNHCR: 5200 erreichten Nachbarland Bangladesch

Tausende Rohingya flüchteten. Nach Angaben des UNHCR erreichten 5200 das Nachbarland Bangladesch. Tausende weitere seien im Grenzgebiet, sagte ein Sprecher. Er appellierte an Bangladesch, die Menschen aufzunehmen. Es sei mit weiteren Flüchtlingen zu rechnen.

Die mehr als eine Million Rohingya gelten im buddhistischen Myanmar als illegale Einwanderer, obwohl viele schon im frühen 19. Jahrhundert mit den britischen Kolonialherren ins Land kamen. Den meisten wird die Staatsbürgerschaft verweigert. Der Großteil der buddhistischen Bevölkerung unterstützt diese Politik. Es kam in den vergangenen Jahren mehrfach zu Unruhen mit Dutzenden Toten. Zehntausende Rohingya wurden seitdem in Internierungslager gezwungen.

Äußerungen von Suu Kyi unverantwortlich

Die Angreifer, die die Polizei- und Militärposten attackierten, müssten vor Gericht gestellt werden, verlangte der Hochkommissar für Menschenrechte, aber ebenso diejenigen, die anschließend die Zivilbevölkerung attackierten. Er verurteilte auch Äußerungen aus dem Büro von Suu Kyi, die nahelegten, dass Hilfsorganisationen diese Attacken unterstützt oder gebilligt hätten. «Solche Äußerungen sind unverantwortlich und schüren Angst und mögliche weitere Gewalt», sagte Said.

Suu Kyi ist Außenministerin, weil die Verfassung ihr das Präsidentenamt verwehrt, leitet aber de facto die Regierung.

Vor einigen Tagen stellte sich Suu Kyi den kritischen Fragen eines BBC-Reporters. Dabei sorgten ihre Worte ebenfalls für Aufregung. Sie glaube nicht, dass es eine ethnische Säuberung gebe, so Kyi. 

 

dpa/dtj

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