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Politik

Verdächtige gestehen Mord an Abu Chedair – Weitere Tote im Gazastreifen

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Der Schlagabtausch zwischen Israel und militanten Palästinensern gewinnt an Schärfe. Israels Armee mobilisiert weitere Reservisten. Netanjahu sprach am Montag dem Vater von Abu Chedair sein Beileid aus. (Foto: dpa)

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Nach einem immer härteren Schlagabtausch mit der im Gazastreifen herrschenden Hamas bereitet sich Israels Armee auf eine größere Operation vor. 1500 Reservesoldaten würden mobilisiert, sagte Armeesprecher Peter Lerner am Montag. Die Hamas hatte vorher nach heftigen israelischen Luftangriffen Rache für den Tod von neun Menschen angekündigt.

Im Streit um das richtige Vorgehen angesichts der Eskalation der Gewalt brach Außenminister Avigdor Lieberman das Bündnis seiner Partei mit dem regierenden Likud. Seine Fraktion wolle aber in der von Regierungschef Benjamin Netanjahu geführten Koalition bleiben.

„Bereit für jede Entwicklung“

Die Nachrichtenagentur Maan berichtete am Montag, sieben der im im Gazastreifen Getöteten seien Mitglieder des bewaffneten Flügels der Hamas. Sechs von ihnen seien beim Bombardement eines Tunnels im Grenzgebiet zu Ägypten ums Leben gekommen. Militärsprecher Lerner sagte dazu, die Luftwaffe habe den Eingang vor einiger Zeit beschossen. Die Hamas-Mitglieder seien aber getötet worden, als sie die Schäden inspizieren wollten. Dabei sei Sprengstoff in dem Tunnel explodiert.

„Unsere Botschaft ist, dass wir für jede Entwicklung bereit sind“, sagte der Armeesprecher. Hamas sei aktiv an den jüngsten Angriffen auf Israel beteiligt. „Wir müssen uns auf eine weitere Verschlimmerung der Lage einrichten.“

Die Luftschläge sind eine Reaktion Israels auf Dutzende Raketen, die militante Palästinenser seit Tagen auf israelische Ortschaften abfeuern. Auslöser für die neuen Spannungen waren die Entführung und die Ermordung von drei jüdischen Teenagern sowie der mutmaßliche Rachemord an einem palästinensischen Jugendlichen. In letzterem Fall hat die israelische Polizei sechs jüdische Tatverdächtige festgenommen.

Drei von ihnen haben nach israelischen Medienberichten den Mord an gestanden. Die israelische Zeitung „Haaretz“ schrieb am Montag, die Polizei habe die Tat mit den Verdächtigen nachgestellt. „Wir versuchen herauszufinden, welche Rolle jeder von ihnen genau gespielt hat“, sagte Polizeisprecher Mickey Rosenfeld.

Verbrannt bei lebendigem Leib

Ministerpräsident Netanjahu sprach dem Vater des jungen Arabers am Montag sein Beileid aus. Er selbst und die Bürger Israels seien „tief erschüttert von dem abscheulichen Mord“ an dem 16-Jährigen. Die Leiche von Muhammad Abu Chedair war am Mittwoch in einem Wald bei Jerusalem gefunden worden. Ein vorläufiger Autopsiebericht ergab nach palästinensischen Angaben, dass er bei lebendigem Leibe verbrannte.

Bei den festgenommenen Tatverdächtigen handele es sich um eine „Zelle von Mitgliedern des ultrarechten Lagers“, berichtete der israelische Rundfunk unter Berufung auf Polizeikreise. Man gehe jedoch nicht von einer organisierten Terrorzelle aus. Tatmotive seien offenbar Hass auf Araber und Rache für den Mord an den israelischen Teenagern. (dpa/dtj)