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Wirtschaft

Nationaler Ausbildungspakt auf dem richtigen Weg

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Bessere Vernetzung von Lehrstellenanbietern, Zusammenarbeit zwischen Betrieben, Eltern und Schulen: Die Bilanz der ersten zwei Jahre des neuen Ausbildungspaktes ist in weiten Bereichen als positiv zu bewerten. (Foto: dpa)

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Nationaler Ausbildungspakt auf dem richtigen Weg
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Der Nationale Pakt für Ausbildung und Fachkräftenachwuchs wurde erstmals im Jahr 2004 zwischen der Bundesregierung und den Spitzenverbänden der deutschen Wirtschaft geschlossen. Er wurde mehrfach verlängert und in seiner Neufassung im November 2010 durch die Kultusministerkonferenz (KMK) und die Integrationsbeauftragte der Bundesregierung als neue Vertragspartner erweitert.

Zwei Jahre nach Unterzeichnung des neuen Ausbildungspaktes zogen die Beteiligten in einer gemeinsamen Presseerklärung eine positive Bilanz: So wurden 2011 insgesamt 71.300 neue Ausbildungsplätze geschaffen, 2012 waren es 69.100. Auf diese Weise wurden die Zusagen der Wirtschaft, 60.000 neue Ausbildungsplätze zu schaffen, sogar weit übertroffen. 2011 konnten 43.600 neue Betriebe für Ausbildung gewonnen werden, 2012 waren es 41.660 – im Pakt war von 30.000 die Rede. Im Durchschnitt wurden – rechnet man Nachvermittlungsaktionen mit ein – einem von der Arbeitsagentur betreuten Jugendlichen sieben Ausbildungsplätze angeboten.

Allerdings ist es für viele Betriebe je nach Region und Branche weiterhin nicht leicht, passende Bewerber zu finden. Zudem fällt insbesondere schwächeren Jugendlichen der Einstieg in eine Ausbildung schwer.

Besonders wichtig ist es den Paktpartnern, die Potenziale aller Jugendlichen für die duale Berufsausbildung zu erschließen. Mit vielfältigen Maßnahmen haben sie in den vergangenen zwei Jahren dieses Ziel engagiert verfolgt: Die Initiative „Bildungsketten bis zum Ausbildungsabschluss“ befasste sich von Beginn an mit systematischer Potenzialanalyse und stimmte Berufsorientierung und Berufseinstiegsbegleitung aufeinander ab. Schwächere Jugendliche können durch Berufseinstiegsbegleiter unterstützt werden.

Gruppenspezifische Spezialprogramme, besserer Zugang

Die intensive Zusammenarbeit von Elternhaus und Bildungseinrichtungen verbessert zudem den Leistungsstand von Jugendlichen mit Migrationshintergrund und ihre Chancen auf dem Arbeitsmarkt. Neben zielgruppenspezifischen Ausbildungskonferenzen berät beispielsweise das Netzwerk SCHULEWIRTSCHAFT junge Migranten und deren Eltern und baut ihnen durch Kooperationen zwischen Schulen und Betrieben Brücken in das Berufsleben.

Das Projekt „Stark für Ausbildung“ entwickelte ein modulares Qualifizierungskonzept, um das Ausbildungspersonal insbesondere in kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) beim Umgang mit Jugendlichen mit besonderem Förderbedarf gezielt zu unterstützen.

Ein entscheidender Erfolg war auch die Vernetzung der Lehrstellenbörsen der Industrie- und Handelskammern (IHKs) im Jahre 2012. Mit der App „Lehrstellenradar“ haben auch die Handwerkskammern ihre Lehrstellenbörsen optimiert. Auch die JOBBÖRSE der Bundesagentur für Arbeit ist als mobile Version verfügbar.

Die betriebliche Einstiegsqualifizierung (EQ) hat erreicht, dass bis zu 70% der Jugendlichen, die eine solche Maßnahme absolviert haben, in Ausbildung übernommen werden konnten. Darüber hinaus wurden auch spezielle Programme zur Inklusion von schwerbehinderten Schülern und von solchen mit sonderpädagogischen Förderbedarf geschaffen. Für junge Väter und Mütter konnten Potenziale für eine duale Teilzeitausbildung erschlossen werden.

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