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Politik

Neo-Nazis kämpfen für Assad

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Immer wieder tauchen Berichte über rechtsextreme Gruppierungen aus Europa auf, die in Syrien aufseiten des Assad-Regimes kämpfen. Eine offizielle Stellungnahme hiesiger Sicherheitsbehörden gibt es bislang nicht. (Foto: http://yallasouriya.wordpress.com)

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Immer wieder tauchen Berichte über rechtsextreme Gruppierungen aus Europa auf, die in Syrien aufseiten des Assad-Regimes kämpfen. Eine offizielle Stellungnahme hiesiger Sicherheitsbehörden gibt es bislang nicht.
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Europäische Sicherheitsbehörden warnen seit langem davor, dass sich Hunderte jüngerer Männer aus Europa nach Syrien aufgemacht und oft extremistischen Gruppen angeschlossen haben. Berichte über die Gefahr zurückkehrender „Djihadisten“ sind weit verbreitet. Seit einigen Monaten mehren sich jedoch auch Berichte über rechtsextreme Gruppierungen, die zum Kampf nach Syrien reisen – für Assad.

Dass einige Parteien und Gruppierungen in Europa das Assad-Regime offen unterstützen, ist weder ein Geheimnis noch ein Verbrechen. Überraschenderweise sind es – neben ultrasäkularistischen Linken wie Dogu Perinçeks „Arbeiterpartei“ – aber vor allem nationalistische und rechte Parteien, die in Europa zu Assad halten. Da die meisten europäischen Regierungen gegenüber Assad eine äußerst kritische Haltung eingenommen haben, ist ein Besuch eines Mitglieds des Europäischen Parlaments in Damaskus derzeit durchaus ungewöhnlich.

Im Juni 2013 reiste der Vorsitzende der rechtsextremen British National Party (BNP), Nick Griffin, der Zeitung „The Guardian“ zufolge nach Damaskus, um die Rebellen-freundliche Haltung der britischen Regierung zu kritisieren und auf die Tatsache hinzuweisen, dass viele britische Staatsbürger aufseiten der Rebellen kämpfen würden. Mit ihm reisten dem Bericht zufolge auch belgische, polnische und russische Abgeordnete verschiedener nationalistischer Parteien.

Mavros Krinos: Rechtsextremer Beistand für Assad

Doch glaubt man den Berichten einiger Beobachter und Nahost-Denkfabriken, so ist die politische Unterstützung rechtsextremer Parteien für das syrische Regime nur die Spitze des Eisbergs.

Der einflussreichen amerikanischen Denkfabrik „Washington Institute for Near East Policy“ zufolge kämpfen auf Seiten des Assad-Regimes neben der libanesischen Hisbollah auch zehntausende schiitischer Milizionäre aus dem Irak, Angehörige der schiitischen Minderheit aus dem Jemen, türkische Aleviten, russische Söldner (siehe Foto), Afghanen, Pakistaner und sogar Nordkoreaner. Besonders besorgniserregend ist, dass sich auch rechtsextreme Gruppierungen aus Europa in Kampfeinheiten für Syrien organisiert haben sollen.

Das Magazin „Vice“ veröffentlichte im Oktober 2013 einen Bericht, wonach momentan eine Gruppe griechischer Freischärler in Syrien militärisch ausgebildet werde, um bei der Verteidigung des Regimes zu helfen. Vice verwies in dem Bericht auf die Behauptungen der rechtsextremen Gruppe „Mavros Krinos“, wonach „ein ganzer (militärischer) Zug von Freiwilligen an der Seite der Streitkräfte Assads kämpfe“. Die Gruppe baue außerdem ein Unterstützernetzwerk für Assad in Europa auf.

Russische Regierung betrachtet die Kämpfer als Gefahr für die Sicherheit

Sollten sich die Berichte bewahrheiten, so müssen sich die europäischen Sicherheitsbehörden neben der potenziellen Gefahr, die von aus Syrien zurückkehrenden radikalisierten Oppositionskämpfern ausgeht, dringend auch auf das Einsickern gut ausgebildeter und kampferfahrener Rechtsextremisten vorbereiten.

Über deutsche Neo-Nazis, die in Syrien kämpfen, liegen bislang zwar keine Berichte vor. Doch sollten die hiesigen Sicherheitsbehörden das Problem weiterhin ignorieren und gleichzeitig der Ausbau eines rechtsextremen Unterstützernetzwerkes für Assad vorangetrieben werden, so könnte die Gefahr durchaus real werden.

Der russische Inlandsgeheimdienst FSB äußerte bereits im September gegenüber Reportern Bedenken in Bezug auf die etwa 300-400 in Syrien kämpfenden Russen. Dies berichtete die Nachrichtenagentur RIA Novosti. Bei ihrer Rückkehr würden diese Männer „eine große Gefahr“ für die Sicherheit des Landes darstellen, so ein hochrangiger FSB-Mitarbeiter.