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Gesellschaft

„Muslimische Kinder sollten nicht turnen, wenn der Nikolaus kommt“

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Der Nikolaus kann christlichen und muslimischen Kindern nach Auffassung des Theologen Biesinger helfen, einander besser zu verstehen. Er sei eine wertvolle Brücke für den Dialog und stehe für Werte, die auch im Islam großgeschrieben würden. (Foto: dpa)

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Schokonikoläuse stehen in Hamburg in einem Kaufhaus (Aufnahme mit Zoomeffekt, Foto vom 02.12.2009) - dpa
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Der Nikolaus kann christlichen und muslimischen Kindern nach Überzeugung des Theologen Albert Biesinger helfen, einander besser zu verstehen. „Der Nikolaus ist eine wertvolle Brücke für den Dialog zwischen den christlichen und den muslimischen Kindern“, sagte er der Nachrichtenagentur dpa. „Der Bischof Nikolaus hat geschaut, dass die armen Kinder nicht verhungern.“ Das verbinde die Religionen. „Einander zu helfen, Almosen zu geben, das ist auch eine der fünf Säulen des Islam.“

Bei christlichen Festen wie St. Martin oder dem Nikolaustag hatte es zuletzt immer wieder Diskussionen gegeben, ob man sie aus Rücksicht auf die muslimischen Kinder in Kindergärten überhaupt feiern soll. „Von einer Kita habe ich gehört, dass die muslimischen Kinder in den Keller zum Turnen mussten, als der Nikolaus kam“, sagte der Theologie-Professor aus Tübingen. „Stellen Sie sich das mal vor: Die Kinder kriegen mit, da oben ist ein großes Fest, alle sind ganz nervös und freuen sich, weil der Nikolaus kommt und weil es Geschenke gibt – und wir müssen in den Keller zum Turnen.“

Auch der muslimische Fastenmonat Ramadan oder das jüdische Chanukkafest sollten unbedingt in einer Kita thematisiert werden, betonte der Professor. „Kinder müssen sich mehr denn je religiös verständigen und orientieren können in unserer multireligiösen Gesellschaft. Deshalb müssen wir uns Gedanken machen, wie wir Kindern sinnvoll die Rituale anderer Religionen verständlich machen können.“ (dpa/dtj)