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Wirtschaft

Nissan kündigt Autoproduktion in der Türkei an

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Der Renault-Nissan-Vorstand gab letzte Woche offiziell bekannt, mittelfristig seinen ersten Produktionsstandort in der Türkei errichten zu wollen. Das aufstrebende Land am Bosporus stehe unter anderem für einen dynamischen Automobilsektor. (Foto: reuters)

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Die Türkei verfügt über eine besonders schwungvolle Automobilbranche mit mehr als 15 Fahrzeugherstellern (einschließlich Renault, Toyota, Honda und Fiat Tofas), fast 1000 Autoteile-Lieferanten und einer jährlichen Produktion von mehr als eine Million Fahrzeugen.

Derzeit werden mehr als drei Viertel der türkischen Automobilproduktion exportiert. Dieser Zustand soll sich allerdings mittelfristig ändern. Die türkische Automobilindustrie könnte sich schon bald stärker auf den heimischen Markt konzentrieren. Die Türkei weist seit Jahren starke Wachstumszahlen auf. Auch für die kommenden 10 Jahre gehen Wirtschaftsexperten weiterhin von einem jährlichen Zuwachs des türkischen Bruttoinlandsproduktes (BIP) von 3 bis 4 Prozent aus. Hinzu kommt, dass türkische Haushalte Investitionen in Autos bisher noch meiden. So kommen auf 1000 Personen durchschnittlich nur 214 Fahrzeuge. Damit sehen die Wachstumsaussichten für den Automobilmarkt in der Türkei, anders als in Europa, rosig aus.

Das Potenzial der Türkei blieb auch den Chefs der Renault-Nissan-Allianz nicht verborgen. Die sogenannte Allianz ist ein Bündnis der zwei eigenständigen Unternehmen Renault und Nissan Motors. Das Auftreten beider Automobilhersteller mit einer gemeinsamen Strategie brachte seit 1999 wichtige Synergieeffekte. Renault-Nissan war 2010 mit 6,7 Millionen produzierten Fahrzeugen weltweit viertgrößter Automobilhersteller hinter Toyota, General Motors und der Volkswagen AG, noch vor der Hyundai Kia Automotive Group.

Ähnliches Potenzial wie in Osteuropa

Der Vorstandschef von Renault-Nissan, Carlos Ghosn, sagte während der Eröffnungszeremonie zur Vorstellung des Nissan Qashqai 2014 zu türkischen Journalisten in London: „Nissans erste Produktionsstätte wird allem Anschein nach in der Nähe von Bursa errichtet werden.“ Bursa steht als Synonym für den türkischen Automobilsektor, denn um die Stadt herum sammelt sich das Gros der heimischen Fahrzeug-Industrie.

Andy Palmer, der Vizepräsident von Nissan, fügte hinzu, dass man mit einem neuen Produktionsstandort in der Türkei auch auf einen steigenden Marktanteil von Nissan im Land selbst hoffen darf. Klar sei jedoch, dass das Projekt noch seine 2 Jahre brauchen dürfte, bevor Nissan-Autos aus türkischen Hallen rollen werden. „Die Türkei ist ein großer Markt, der wie geschaffen ist für die Produktion von Sedan-Automodellen. Die Türkei ähnelt damit dem osteuropäischen Markt. Wir werden die Incentives und die Politik der türkischen Regierung beobachten“, so Palmer.