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Kultur/Religion

Und dann kam die Sintflut: „Noah“

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Diese Woche ist der Film „Noah“ in den deutschen Kinos angelaufen. Der Film sorgt in mehreren islamisch-dominierten Ländern für heftige Kritik. (Foto: dpa)

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Meinung Diese Woche ist der Hollywood-Film „Noah“ in den deutschen Kinos angelaufen. Mit einem umgerechnet 91 Millionen Euro teuren Werk „versucht“ der Regisseur Darren Aronofsky die in allen drei Weltreligionen vorhandende Überlieferung der Arche Noah und der Sintflut zu verfilmen.

Bewusst „versucht“, denn der Zuschauer wird nach dem Film stark dazu anregt, gesehenes mit eventuell vorhandenem Wissen abzugleichen. Die Charaktere der jüdischen Drehbuchautoren Darren Aronofsky und Ari Handel finden auf der weißen Leinwand Gestalt in Russell Crowe, Jennifer Connelly, Ray Winstone, Emma Watson, Sir Anthony Hopkins, Logan Lerman, Douglas Booth. Noah selbst wird gespielt von Russell Crowe, der 2001 bekannt wurde nachdem er für seine „Gladiator“-Rolle mit dem Oscar ausgezeichnet wurde. Die Rolle des Großvaters Methusalem übernahm der ebenfalls Oscar-prämierte Anthony Hopkins. Dazu kommen die Schauspieler Jennifer Connelly, die einen Oscar für ihre Rolle in „A Beautiful Mind“ erhielt, Ray Winstone und Emma Watson, die man noch von „Harry Potter“ in Erinnerung hat.

Filmliebhaber kennen Aronofsky bereits. Seine vorherigen Filme „Pi“, „Requiem for a Dream“, „The Fountain“, „The Wrestler“ und „Black Swan“ waren Erfolgsfilme, die von einem zunehmend größeren Publikum gesehen wurden. Dennoch scheint der kostenaufwendige Film diesmal sowohl inhaltlich als auch technisch für ausreichende Kritik zu sorgen.

Fatwa: Film nicht mit den Grundsätzen des islamischen Rechts vereinbar

In mehreren arabischen und islamisch-dominierten Ländern – darunter Pakistan, Indonesien, Bahrain, Katar – wurde der Film verboten, weil er gegen die Lehren des Korans verstoße. Die al-Azhar-Universität in Kairo, die unter sunnitischen Muslimen als höchste religiöse Autorität anerkannt wird, erließ gegen den Film eine Fatwa (Rechtsgutachten), wonach der Streifen nicht mit den Grundsätzen des islamischen Rechts vereinbar ist.

Auch aus christlichen Reihen kommt Kritik an „Noah“. Der Film überbetont das Thema Umweltverschmutzung. Er geht damit weit über die biblische Vorlage hinaus und macht Noah zu einem Apostel der Nachhaltigkeit.

Noah wird nicht unbedingt nur als gottesfürchtiger Mann gezeigt, sondern als erschöpfter Psychopath, der versucht die Menschheit auszulöschen, indem er seine Enkelkinder ermordet, wovor er erst im letzten Moment zurückschreckt. Für einen Big-Budget-Hollywoodfilm lassen die 3D Effekte ab der Hälfte des Films auch etwas zu wünschen übrig. Da kann leider die bekanntlich gute Filmmusik von Clint Mansell den Film nicht retten.

Aronofsky versucht ohne Zweifel nicht den Propheten sondern den Mann Noah im Fokus zu halten. Der Mann, der nach einem Traum versucht, die Strafe eines erbosten Schöpfers über die Unachtsamkeit und Zerstörungswut der Menschen, in die Tat umzusetzen. Der Mann, der zum Hauptdarsteller eines Familiendramas wird.

Mit einer Altersbegrenzung von 12 Jahren und einer Gesamtlänge von 138 Minuten, scheint das Fantasie/Action Werk nicht ein Leinwandrenner zu werden.