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Riesenfreude in Göttingen: Chemie-Nobelpreis geht nach Deutschland

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Der Chemie-Nobelpreis geht in diesem Jahr an den deutschen Max-Planck-Forscher Stefan Hell sowie die US-Amerikaner Eric Betzig und William Moerner. Sie erhalten die Auszeichnung für die Entwicklung der superauflösenden Fluoreszenzmikroskopie. Das gab die Königlich-Schwedische Akademie der Wissenschaften am Mittwoch in Stockholm bekannt. Die höchste Auszeichnung für Chemiker ist mit umgerechnet rund 880 000 Euro (8 Millionen Schwedischen Kronen) dotiert.

Hell zeigte sich über die Vergabe überrascht. „Ich konnte es nicht glauben“, sagte der Forscher am Mittwoch nach der Bekanntgabe in Stockholm am Telefon während der Pressekonferenz. „Glücklicherweise habe ich die Stimme von Staffan Normark wiedererkannt, deshalb habe ich realisiert, dass es wahr ist. Aber ich habe eine Weile gebraucht.“ Der Ständige Sekretär der schwedischen Wissenschaftsakademie hatte dem deutschen Preisträger die Nachricht am Vormittag vor der offiziellen Verkündung überbracht. Hell will am Nachmittag in Göttingen, wo er am Max-Planck-Institut für Biophysikalische Chemie arbeitet, über seine Arbeit berichten – er hat eine spezielle Mikroskopiertechnik entwickelt.

Am Dienstag war der Physik-Nobelpreis drei gebürtigen Japanern zuerkannt worden. Isamu Akasaki, Hiroshi Amano und Shuji Nakamura hatten blaue Leuchtdioden entwickelt und damit den breiten Einsatz von LEDs ermöglicht. Einen Tag zuvor hatte die Nobel-Jury die höchste Auszeichnung für Medizin dem norwegischen Ehepaar May-Britt und Edvard Moser sowie John O’Keefe (USA/Großbritannien) zugesprochen. Sie hatten herausgefunden, wie der Orientierungssinn funktioniert.

Die feierliche Überreichung der Auszeichnungen findet traditionsgemäß am 10. Dezember statt, dem Todestag des Preisstifters Alfred Nobel.

Im vergangenen Jahr hatten Martin Karplus (USA/Österreich), Michael Levitt (USA/Großbritannien) und Arieh Warshel (USA/Israel) den Nobelpreis für Chemie erhalten. Sie haben Methoden entwickelt, mit denen sich auch komplexe chemische Reaktionen virtuell nachvollziehen lassen. Damit können Medikamente und Solarzellen optimiert werden.