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Nr. 8: Türkei zieht Botschafter aus Brasilien ab

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Die Türkei hat die Entscheidung des brasilianischen Senats verurteilt, die massenhaften Todesfälle unter osmanischen Armeniern im Zuge der Ereignisse des Jahres 1915 als „Genozid“ einzustufen. Dies berichtet die Nachrichtenagentur Anadolu.

Wie es in einem Statement des türkischen Außenministeriums vom Montagabend heißt, habe man als Reaktion darauf den türkischen Botschafter in Brasilien nach Ankara zurückgerufen. Der Senat hatte die in Rede stehende Resolution am 2. Juni verabschiedet.

„Wir verurteilen die Resolution des Brasilianischen Senats zu den Ereignissen von 1915, denn dieser verdreht die historische Wahrheit und ignoriert das Gesetz. Dies betrachten wir als Beispiel für Verantwortungslosigkeit“, heißt es in der Erklärung.

Weiter hieß es: „Politische Entscheidungen dieser Art, die unter dem Einfluss der armenischen Lobbys gefällt werden, können weder die historischen Fakten noch die rechtlichen Normen ändern.“

Botschafter Hüseyin Dirioz sei nun infolge der Entscheidung zu Konsultationen zurückgerufen worden.

Zu den Ereignissen von 1915 war es gekommen, als sich während des Ersten Weltkrieges unter anderem ein Teil der armenischen Bevölkerung, die im Osmanischen Reiches lebte, auf die Seite der im Osten eindringenden russischen Armee geschlagen und revoltiert hatte. Die darauf folgende Vertreibung der Armenier hatte zahllose Todesfälle zur Folge.

Die Türkei bestreitet diese Todesfälle nicht, aber sie verweist darauf, dass es gleichzeitig auch Gräueltaten gegen die türkische Bevölkerung seitens armenischer Aufständischer gegeben habe und bestreitet, dass es sich bei den Ereignissen um einen „Genozid“ handelte.

Damit hat die Türkei mittlerweile in acht Ländern keine Botschafter. Diese sind Syrien, Ägypten, Israel, Libyen, Jemen, Vatikan, Österreich und nun auch Brasilien.