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Politik

Nutzung der Hagia Sophia als Moschee: Bundesregierung zeigt sich wenig begeistert

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Die Bundesregierung hat sich zurückhaltend zur vorübergehenden Nutzung der Hagia Sophia als Moschee geäußert. Dies sei Angelegenheit der Türkei, sagte ein Sprecher des Auswärtigen Amtes am Freitag in Berlin. Zugleich erinnerte er daran, dass das Gebäude Weltkulturerbe der Unesco sei. Sein Ministerium würde sich natürlich wünschen, dass es „eine Nutzung der Hagia Sophia gibt, die den Status des Weltkulturerbes nicht berührt“.

Die Hagia Sophia soll für die Dauer des islamischen Fastenmonats Ramadan wieder zur Moschee werden. Der Gebetsruf zum Frühmahl erfolgt seit Montag und wird bis 5. Juli im staatlichen Religions-Rundfunk TRT-Diyanet landesweit ausgestrahlt. Der Istanbuler AKP-Abgeordnete Şamil Tayyar hatte in der regierungsnahen Zeitung Sabah mit Blick auf das unter anderem wegen der Debatte über den Völkermord an den Armeniern vor rund 100 Jahren angespannte Verhältnis der Türkei zu Europa gefordert, die Hagia Sophia müsse auch über den Ramadan hinaus Moschee bleiben. Die westlichen Christen seien keine Freunde der Türken mehr; man brauche auf sie keine Rücksicht zu nehmen.

Die Hagia Sophia war über Jahrhunderte die größte Kirche der christlichen Welt und wurde nach der Eroberung Konstantinopels durch die Türken 1453 in eine Moschee umgewandelt. 1934 wurde sie von Mustafa Kemal Atatürk in ein Museum umgewandelt. Religiöse Zeremonien und Zeichen waren dort seitdem untersagt. (kna/ dtj)