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Sport

Skandalbrief von Österreich gegen „Österreich“

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Erst wurden Manipulationsversuche in der nationalen Liga bekannt, nun sorgt die österreichische Nationalelf für Aufregung. Die Spieler hatten sich mit einer ungewöhnlichen Aktion gegen eine Boulevardzeitung gewehrt. (Foto: rtr)

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In einem offenen Brief an die Boulevardzeitung „Österreich“ beschwerten sich die Spieler der österreichischen Nationalmannschaft, in der viele Deutschlandlegionäre spielen, gegen die Berichterstattung des Blatts. Der Brief erreichte die Zeitung aus dem spanischen Orihuela, wo sich die österreichische Nationalmannschaft derzeit auf ein Testspiel vorbereitet.

„Schlecht bis gar nicht recherchierte Artikel“ gipfeln in Beleidigungen

In dem Schreiben beschweren sich alle Spieler des Österreichischen Fußball-Bundes (ÖFP) über die „schlecht, bis gar nicht recherchierten Artikel“ der Tageszeitung. Die reißerischen Texte seien nicht selten als Beleidigung formuliert. Sogenannte „Exklusivinterviews“ habe es nie gegeben.

Dies wolle die Nationalmannschaft nicht weiter unkommentiert hinnehmen, hieß in dem Brief, der auf der Internetseite des ÖFP nachzulesen ist. Der Mannschaft sei dem Text zufolge klar, dass sie mit dem Schreiben einen „Tabubruch“ begehe.

Tatsächlich ist solch ein Schreiben in der österreichischen Pressegeschichte bislang einmalig. Die Kritik ist ein Paukenschlag für die Wiener Zeitung, die größtenteils gratis verteilt wird, und reduziert ihr Ansehen immens.

Nationaltrainer als Verräter bezeichnet

Der Tropfen, der das Fass letztendlich zum Überlaufen brachte, war die diffamierende Berichterstattung der Zeitung über einen möglichen Wechsel des Nationaltrainers Marcel Koller in die Schweiz. Die Tageszeitung bezeichnete Koller daraufhin als „Verräter“, den man als „Packerl“ in die Schweiz schicken solle.

Diese Beleidigung wollte die Mannschaft um Bayern-Star David Alaba nicht hinnehmen. In dem Brief fragen die Spieler, wie viel sich Journalisten erlauben dürften, und was man sich alles gefallen lassen müsse. Zum Ende des Briefs bedanken sich die Spieler jedoch bei allen anderen Medien und Journalisten, mit denen sie bislang „produktiv zusammenarbeiten durften.“

Nächstes Ziel: WM 2014 in Frankreich

Mit dem Brief hat die österreichische Nationalmannschaft nach der verpassten Qualifikation für die Fußballweltmeisterschaft im kommenden Jahr in Brasilien Mut bewiesen und sich hinter ihren Nationaltrainer gestellt. Koller, der in der Schweiz Nachfolger von Ottmar Hitzfeld werden sollte, hatte sich bereits Ende Oktober für einen Verbleib bei der österreichischen Nationalmannschaft entschieden. Nach der gescheiterten WM-Qualifikation ist das nächste Ziel die Qualifikation für die Europameisterschaft 2014 in Frankreich.