Politik
Özdemir will sich für mehr Tierwohl und Impfpflicht einsetzen
Der wahrscheinlich künftige Landwirtschaftsminister Cem Özdemir von den Grünen hat sich für bessere Haltungsbedingungen in Ställen ausgesprochen. Er ist auch offen für eine Impfpflicht.
„Wer Fleisch essen will, kann das gerne tun. Wer Fleisch produziert, darf das auch tun, aber unter Berücksichtigung des Tierwohls, des Klimaschutzes und nicht zulasten unserer Umwelt“, sagte er der „Stuttgarter Zeitung“ und den „Stuttgarter Nachrichten“ (Samstag). „Wir werden auch dafür sorgen, dass die Investitionsförderung künftig auf gute Haltungsbedingungen in den Ställen ausgerichtet wird“, kündigte Özdemir an.
Die Grünen hatten am Donnerstag bekanntgegeben, dass der ehemalige Parteichef Özdemir in einer künftigen Ampel-Regierung Bundesagrarminister werden soll.
Klar für Impfpflicht
Der Politiker zeigte sich in der Corona-Pandemie zudem offen für eine Impfpflicht. „Das Tabu Impfpflicht kann kein Tabu sein“, sagte er am Sonntag im Deutschlandfunk. Denen, die sich nicht impfen lassen wollen, sage er, Freiheit gehe auch einher mit Verantwortung. „Wir werden nicht zulassen, dass diejenigen, die sich diszipliniert verhalten, die an Wissenschaft glauben, die nicht dran glauben, dass die Erde eine Scheibe ist, dass die weiterhin leiden müssen unter denjenigen, die glauben, dass sie Sonderrechte genießen.“
Die Parteien der neuen Ampel-Regierung – SPD, Grüne und FDP – diskutieren eine Impfpflicht gegen Corona bislang allenfalls für bestimmte Berufsgruppen. Der geschäftsführende Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) kündigte an, eine Impfpflicht für Beschäftigte in Kliniken und Heimen noch vor Weihnachten umsetzen zu wollen.
Der „Bild am Sonntag“ sagte er auf die Frage, ob er auch eine allgemeine Impfpflicht befürworten würde: „Ja, und ich finde es richtig, dass wir in einem ersten Schritt noch vor Weihnachten dafür sorgen, dass es zum Beispiel in Kliniken, in Pflege-, Alten- und Behinderteneinrichtungen eine Impfverpflichtung gibt.“
dpa/dtj