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Wie der OSC Lille mit türkischen Spielern zum Spitzenklub wurde

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Hattrick in der Europa League: Das gelang dem türkischen Mittelfeldspieler Yusuf Yazıcı neulich mit dem französischen Fußballklub OSC Lille. Bei dem Verein sind viele türkische Spieler aktiv. Auch dank ihnen schaffte Lille nach langen Jahren des Niedergangs den Umschwung. Die Hintergründe.

Der OSC Lille liegt überraschend an der Spitze der französischen Ligue 1 – dank dreier Leistungsträger mit türkischem Pass. Zeki Çelik, Yusuf Yazıcı und Burak Yılmaz sind das Rückgrat der Mannschaft. Dass Yazıcı zuletzt beim Europa-League-Sieg bei Sparta Prag einen Hattrick schnürte, war der vorläufige Höhepunkt des türkischen Trios beim OSC.

Es war das erste Mal überhaupt, dass ein Akteur von Lille in einem europäischen Wettbewerb drei Tore in einem Spiel schoss und auch das erste Mal, dass ein türkischer Spieler für einen nicht-türkischen Verein so oft in einer Partie traf. Çelik hat diese Saison bereits ebenfalls sein internationales Tordebüt gefeiert, und zwar am 2. Spieltag gegen Celtic Glasgow.

Dass es so gut für den nordfranzösischen Klub laufen würde, war noch vor zwei Jahren kaum absehbar. 2018 stand der Verein nämlich kurz vor dem Abstieg. Zeitgleich klafften große Löcher in den Finanzen des Vereins. Um die Financial-Fairplay-Regeln einhalten zu können, musste der Verein viele Leistungsträger verkaufen.

Lille entdeckt den türkischen Markt

Aus der Not machte der Klub eine Tugend – und entdeckte den türkischen Markt, der derzeit ohnehin stark am Kommen ist. Mit Erfolg: Seither beendete Lille die französische Saison nacheinander auf den Plätzen zwei (2018/19) und vier (2019/2020). Aktuell steht der Verein zwei Punkte hinter Tabellenführer PSG an der Spitze der Ligue 1 – auch dank der türkischen Spieler, die sich nun ihrerseits zu Leistungsträgern in Lille entwickeln.

Çelik (23) kam als erster türkischer Spieler zum französischen Klub. Direkt in seiner Premierensaison 2018/19 stand er in 34 Spielen auf dem Platz. Auf den Rechtsverteidiger folgte Yazıcı (23), der 2019 zum Rekordneuzugang wurde. Nie zuvor hatte der OSC mehr Geld in einen Spieler investiert (17,5 Millionen Euro). Zwar hatte der vielseitige Offensivspieler zu Beginn seiner Zeit in Frankreich mit einem Kreuzbandriss zu kämpfen. Mittlerweile ist er aber wieder topfit und extrem torgefährlich.

„Kral“ Yılmaz komplettiert das Trio

Im vergangenen Sommer schloss sich Yılmaz (35) dem Verein an. Er kam ablösefrei vom Traditionsklub Beşiktaş Istanbul und soll der Mannschaft mit seiner Erfahrung Halt geben. Nach anhaltend guten Leistungen nannte der Twitter-Account des Ligue-1-Klubs den Rechtsfuß „Kral“ (auf Deutsch: „König“).

Der OSC ist gut in eine spannende Saison gestartet. Die Zuschauerzahlen aus der Türkei und unter türkischen Fans weltweit dürften mit zunehmendem Erfolg weiter steigen. Und mit Mustafa Kapı (18), der im Sommer zum Klub stieß, bereitet sich aktuell ein weiteres türkisches Talent in der zweiten Mannschaft des Klubs auf sein Profidebüt für Lille vor.

Topspiel gegen AC Milan

Am heutigen Abend kommt es in der Europa League übrigens zum Spitzenduell bei AC Mailand (21 Uhr/live bei DAZN). Bei den Italienern befindet sich nicht nur Altstar Zlatan Ibrahimovic in Topform, auch Hakan Çalhanoğlu, Landsmann von Yılmaz und Co., glänzt regelmäßig durch Torvorlagen und gehört zweifelsohne zu den Schlüsselspielern Milans.

Ähnlich wie Lille ist der heutige Gastgeber auch in der eigenen Liga gut drauf und nach sechs Spieltagen Spitzenreiter. Nicht nur die türkischen Fußballfans blicken daher gespannt auf die Partie. Çalhanoğlu, der in den ersten beiden Europa League-Begegnungen geschont wurde, dürfte ob der Klasse des Gegners dann auch zum Einsatz kommen.

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