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Kultur/Religion

Ostern: Fastenbrechen mit Baklava

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Für die Christen ist die Fastenzeit vorbei. Gefeiert wird dies meist bei einem großen Festessen am Ostersonntag. Bei einem genaueren Blick erkennt man, dass sich die christlichen und muslimischen Feste ähnlicher sind als wir denken. (Foto: dpa)

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Am Ostersonntag feiern die Christen ihr Fastenbrechen.
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Die Fastenzeit ist vorbei und jetzt beginnt das große Schlemmern! Nein, ich spreche noch nicht vom Zuckerfest, sondern vom Osterfest. Rund sieben Wochen haben die Christen fasten müssen. Beginnen tut die Fastenzeit jedes Jahr am Aschermittwoch. Hierbei entscheiden die Fastenden meist, ob sie auf Fleisch und Milchprodukte verzichten. Außerdem verzichten viele auch auf Genussprodukte, wie Süßigkeiten oder Kaffee. Oftmals gehören auch alltägliche Dinge dazu, wie Fernsehen.

Als ich meinen deutschen christlichen Freunden zum Osterfest gratuliere, muss ich bei dem Foto, das sie mir zusenden, lächeln. Auf dem Frühstückstisch steht eine riesige Platte Baklava. Ich schmunzele und erinnere mich an unser Ramadan-oder Zuckerfest, das auch demnächst ansteht. Unsere Frühstücksplatten sehen meist nicht anders aus. Auch bei uns gibt es bereits zum Frühstück viel Süßgebäck. Zum Festessen gibt es meist üppige Fleischgerichte. Bei meinen Freunden gibt es heute Hirschrücken.

Ostern da – fasten vorbei

Ich spüre die Erleichterung meiner Freunde darüber, dass das Fasten vorüber ist und kann es vollkommen nachvollziehen. Es ist ein Gefühl des Stolzes und gleichzeitig der Erschöpfung. Man freut sich, diese harte Zeit durchgehalten zu haben und ist erleichtert, dass nun wieder Normalität in den Alltag einkehrt.

Ich selbst bewundere meine christlichen Freunde dafür, dass sie diese lange Zeit überstanden haben. Ob ich das durchstehen würde, weiß ich nicht und vergleiche das christliche Fasten mit dem muslimischen Fasten. Die christliche Fastenzeit ist länger und erfordert viel mehr Disziplin. Das Fastenbrechen endet hier nicht mit dem Sonnenuntergang, sondern nur einmal in der Woche und zwar am Sonntag. Andere Christen fasten die kompletten sieben Wochen durch. Bei dem muslimischen Fasten hingegen verzichtet man den kompletten Tag auf Essen und Trinken und darf zum Sonnenuntergang schließlich das essen, was das Herz begehrt. Ich persönlich empfinde das muslimische Fasten als einfacher, da mir glaube ich die Disziplin und das Durchhaltevermögen fehlen, um diese lange Fastenzeit durchzustehen.

Obwohl meine Fastenzeit noch gar nicht begonnen hat, kommt bei mir etwas Melancholie auf. Ich finde es schön, dass die Familien heute bei einem Festessen zusammen kommen. Überall gibt es Süßgebäck und Spezialitäten, die nur zu Ostern verspeist werden. Genauso wie bei uns!

Im Endeffekt sind wir uns alle ähnlicher als wir denken und wir sollten lieber auf die Gemeinsamkeiten schauen, anstatt auf die Unterschiede. Ich wünsche allen, die heute feiern, ein schönes Osterfest mit den Liebsten und allen anderen angenehme freie Tage.