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Politik

Pekings strategische Partnerschaften mit Zentralasien

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Während das Abenteuer europäische Außenpolitik im Osten seinen unbestimmten Lauf nimmt und Deutschland versucht, das Schlimmste in der Ukraine zu verhindern, baut China beharrlich an einer neuen Sicherheitsarchitektur in Mittelasien. (Foto: reuters)

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Während das Abenteuer europäische Außenpolitik im Osten seinen unbestimmten Lauf nimmt und Deutschland versucht, das Schlimmste in der Ukraine zu verhindern, baut China beharrlich an einer neuen Sicherheitsarchitektur in Mittelasien.
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China und Turkmenistan haben während eines Besuches des turkmenischen Staatspräsidenten Gurbanguly Berdymukhammedov in Peking eine strategische Partnerschaft vereinbart. Ab dem Inkrafttreten dieser Vereinbarung mit Turkmenistan wird China strategische Partnerschaften mit allen fünf zentralasiatischen Staaten ins Leben gerufen haben. Im vergangenen Jahr waren bereits mit Tadschikistan und Kirgistan ähnliche Abkommen geschlossen worden.

Während man über strategische Partnerschaften als Gemeinplätze reden könnte, gibt es keinen Zweifel daran, dass China seine Beziehungen zum rohstoffreichen Turkmenistan ernst nimmt. Berdymukhammedov wurde mit allen militärischen Ehren in Peking empfangen und die Volksbefreiungsarmee nutzte die Gelegenheit, um ihre erste weibliche militärische Ehrenformation in der Öffentlichkeit vorzustellen, die nach Angaben der South China Morning Post „einigen Eindruck“ auf den hohen Gast aus dem Westen machte. Es ist immerhin die erste weibliche Ehrengarde seit Gründung der Truppe im Jahre 1952.

Der Schwerpunkt der  chinesisch-turkmenischen Beziehungen liegt dabei ganz klar auf dem Energiesektor. Erst in der vergangenen Woche weihte Präsident  Berdymukhammedov zwei von den Chinesen gebaute Erdgasaufbereitungsanlagen ein, wobei die turkmenischen Gasexporte nach China von 25 Milliarden Kubikmetern in diesem Jahr auf 65 Milliarden Kubikmeter im Jahr 2020 steigen sollen.

Kostenintensive Militärhilfe für Tadschikistan

Während seiner China-Reise besuchte Staatspräsident Berdymukhammedov auch das Koordinationsbüro der chinesischen Luft- und Raumfahrttechnik, um mögliche Felder der Zusammenarbeit auf diesem Gebiet auszuloten. Die beiden Seiten unterzeichneten des weiteren Kooperationsabkommen auf den Gebieten der Infrastruktur, Telekommunikation, Landwirtschaft, Gesundheit und Technologie.

Bislang hat die Zusammenarbeit in Sachen Sicherheit noch hinterhergehinkt. Offiziell neutral, ist Turkmenistan doch Mitglied in der chinesischen zentralasiatischen Sicherheitsgruppe, der sogenannten Schanghai Kooperationsorganisation. Trotzdem unterstrich der chinesische Präsident Xi Jinping die Rolle Turkmenistans in der Sicherheitsarchitektur in der Region: „China weiß die Bemühungen Turkmenistans für eine Erhaltung von Sicherheit und Stabilität in der Region zu schätzen“, sagte Xi. China versprach seinem Nachbarn Tadschikistan unlängst militärische Hilfe in Höhe von mehreren hundert Millionen Dollar. Somit scheinen auch die militärischen Beziehungen Chinas zu seinen Nachbarn einer neuen Bewertung unterworfen worden zu sein.

Turkmenistan ist außerdem reich an dem seltenen Mineral Ozokerit, an mineralischen Salzen, Schwefel und Phosphaten. Des Weiteren gibt es Hinweise auf Gold- und Platinvorkommen. Obwohl das Land Interesse an ausländischen Investoren zeigt, hält es doch an einem staatlich gelenkten Energiesektor fest. (eurasianet/dtj-online)