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Politik

Philippinen: Regierung und muslimische Rebellen schließen Frieden

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Nach mehr als 40 Jahren Konflikt mit 100 000 Toten hat die philippinische Regierung mit der größten muslimischen Rebellengruppe ein vorläufiges Friedensabkommen unterzeichnet. Geplant ist nun eine autonome Region im Süden des Landes. (Foto: dpa)

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Philippinen: Regierung und muslimische Rebellen schließen Frieden
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Manila – Vertreter der Moro Islamic Liberation Front (MILF) setzten ihre Unterschrift am Montag im Präsidentenpalast unter die Vereinbarung. Danach soll bis 2016 auf der Insel Mindanao im Süden des Landes eine autonome muslimische Region mit dem Namen Bangsamoro entstehen.

Die Insel Mindanao ist fast so groß wie Bayern und Baden-Württemberg zusammen. Dort leben 22 Millionen Menschen. Ein Drittel der Einwohner sind Muslime. Fast 41 Prozent der Einwohner leben unter der Armutsgrenze, verglichen mit 26,5 Prozent in den Philippinen insgesamt. Die jetzt angestrebte autonome Region soll ein Viertel bis ein Drittel der Insel umfassen.

Nach der Ermordung muslimischer Soldaten in der philippinischen Armee gründete ein Professor 1969 die Separatistenbewegung MNLF. Seitdem sind in dem Konflikt mehr als 100 000 Menschen umgekommen.

Rebellen und Regierung einigten sich bereits 1976 auf eine Waffenruhe und die Einrichtung einer autonomen Region, aber die Kämpfe gingen weiter. Islamisten formten 1991 die Terrorgruppe Abu Sayyaf, die mit Erpressung, Entführung und Terroranschlägen für einen unabhängigen Staat kämpft.

Splitterfraktionen der Rebellen und Terrorgruppen wie die Abu Sayyaf wollen ihren Kampf für volle Unabhängigkeit jedoch fortsetzen. (dpa)