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Panorama

Pilotenvereinigung fordert: Laserpointer als Waffen behandeln

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Die Zahl der strafbaren Übergriffe mit Laserpointern nimmt drastisch zu. Vor allem im Straßen- oder Flugverkehr kann deren missbräuchlicher Einsatz verheerende Folgen nach sich ziehen. Pilotenverbände verlangen jetzt nach Maßnahmen. (Foto: ap)

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Pilotenvereinigung fordert: Laserpointer als Waffen behandeln
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Man sieht lediglich den grünen oder roten Strahl auf dem Gesicht des Torhüters: Jemand versucht gerade, den Schlussmann daran zu hindern, den Elfmeter zu halten. Nur: Woher kommt dieser Strahl? Dies festzustellen ist nicht ganz einfach. Bei einer Zuschauerzahl von 30.000 ist die Zahl der Verdächtigen nicht gerade gering.

Eines steht fest: Laserpointer sind mehr als nur ein Ärgernis. Sie sehen aus wie Spielzeuge und finden deshalb auch leicht ihren Weg in die Hände von Kindern. Doch Laserpointer sind keine Spielzeuge. Im Gegenteil: Sie können nicht nur gesundheitsgefährdend sein, sondern unter Umständen sogar eine tödliche Wirkung entfalten.

Die Strahlkraft qualitativ guter Laserpointer kann bis zu einer Reichweite von 6.000 Metern gehen. Es sind also nicht nur Fußballer gefährdet, sondern auch der Luftverkehr kann durch den Missbrauch dieser Geräte beeinträchtigt werden. So wurde zuletzt in der vergangenen Woche ein Polizeihubschrauber auf der Suche nach einer vermissten Person mit Laserstrahlen geblendet. Auch kommt es immer wieder zu Angriffen auf Flugzeuge, die vor allem bei ihrer Landung auf diese Weise in große Gefahr kommen können.

Offiziellen Angaben der Bundesluftfahrtbehörde der Vereinigten Staaten (FAA) zufolge gab es im Jahr 2009 weltweit 1.527 Laserpointer-Angriffe. Interessant ist dabei, dass diese Zahl in weiterer Folge innerhalb nur eines weiteren Jahres auf 2.836 ansteigen sollte.
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Fallen Laserpointer bald unter das Waffengesetz?

In Deutschland seien laut Angaben der WAZ im vergangenen Jahr 342 Laserangriffe gemeldet worden. Auch diese Zahl war im Jahr 2009 mit 36 gemeldeten Angriffen noch verhältnismäßig niedrig. Die Pilotenvereinigung Cockpit fordert in diesem Zusammenhang eine gesetzliche Einschränkung des privaten Laserbesitzes.

Jörg Handwerg, Pressesprecher des Verbandes, sagt im Gespräch mit dem DTJ, dass Cockpit tagtäglich auf eine Lösung warte. Das Bundesinnenministerium könne jedoch aufgrund der Vielzahl betroffener Ressorts auf Bundes- und Landesebene und der daraus resultierenden Kompetenzprobleme nicht viel zum Thema sagen.

Auf Anfrage des DTJ beschreibt ein Sprecher des Ministeriums denn auch lediglich den aktuellen Schwebezustand: „Das Bundesinnenministerium prüft, ob und wie einem Missbrauch von Laserpointern waffenrechtlich begegnet werden kann“. Wann es zu einer Lösung und zu Maßnahmen kommt, steht aber in den Sternen geschrieben, zumal die Forderung der Vereinigung Cockpit bereits aus dem Jahre 2011 stammt.