Connect with us

Politik

PKK-Beerdigung: Bürgermeister zu Haftstrafe verurteilt

Spread the love

Der Bürgermeister der südosttürkischen Stadt Hakkâri, Fadıl Bedirhanoğlu, ist zu einem Jahr und drei Monaten Gefängnis verurteilt worden, weil er eine Beerdigung eines getöteten PKK-Terroristen besucht hatte. (Fotos: iha)

Published

on

Der Bürgermeister der südosttürkischen Stadt Hakkâri, Fadıl Bedirhanoğlu ist zu einem Jahr und drei Monaten Gefängnis verurteilt worden, weil er eine Beerdigung eines getöteten PKK-Terroristen besucht hatte.
Spread the love

Das türkische Gericht sah es als erwiesen an, dass Bedirhanoğlu (Foto) am 10. August 2012 gemeinsam mit dem BDP-Abgeordneten Adil Zozani an Beerdigung eines getöteten PKK-Terroristen teilnahm (Foto unten) und verurteilte ihn nun zu einer Haftstrafe von einem Jahr und drei Monaten. Bedirhanoğlu bezeichnete das Urteil als inakzeptabel. Er werde die Entscheidung des zweiten Strafgerichts in Yüksekova anfechten.

Hakkâri liegt im äußersten Südosten der Türkei im Grenzgebiet zum Iran und Nordirak. Die Bevölkerung dieser extrem gebirgigen Provinz besteht zum Großteil aus Kurden. Hakkâri war auf Grund seiner unmittelbaren Nähe zu den Grenzen in der Vergangenheit oft Schauplatz heftiger Gefechte zwischen der PKK und dem türkischen Militär. Im Laufe des Friedensprozesses hatten sich im Februar 2013 aber auch mehrere türkische Offiziere mit einem wichtigen lokalen Meinungsführer in der Provinz getroffen und dabei teilweise auf Kurdisch gesprochen – bislang ein Tabu in der türkischen Armee.

Die krisengeschüttelte Grenzprovinz hat es schwer, mit anderen, wirtschaftlich stärkeren Regionen der Türkei Schritt zu halten, da viele Unternehmen vor Investitionen in Hakkâri zurückschrecken. Dies begünstigt auch die Schattenwirtschaft und Kriminalität, darunter auch den Treibstoffschmuggel.

PKK-Beerdigung in Hakkâri-Yüksekova im August 2012. Der Bürgermeister von Hakkâri nahm an dieser Beerdigung teil und wurde deswegen nun zu einer Haftstrafe verurteilt.