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Politik

PKK-Propaganda bei WonderWaffel? Kette schließt Filiale

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Seit gestern kursiert in den sozialen Netzwerken ein verwackeltes Handy-Video, das belegen soll, dass mutmaßliche PKK-Anhänger in einer WonderWaffel-Filiale den Anschlag von Ankara gefeiert haben sollen. WonderWaffel-Chef Topçuoğlu reagierte umgehend.

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WonderWaffel
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Die Berliner Gastronomie-Kette WonderWaffel hat momentan mit einem kleinen Skandal innerhalb der deutsch-türkischen Community zu kämpfen. Gestern Mittag hat sie kurzfristig ihre Filiale in Düsseldorf geschlossen. Grund dafür ist ein Video, auf dem mutmaßlich zu sehen und zu hören ist, wie PKK-Anhänger in der Filiale den Bombenanschlag in Ankara feiern. Im Internet tauchte ein verwackeltes Handy-Video auf, in dem optisch nicht viel zu erkennen ist, tanzende Menschen, wie in sozialen Medien vielfach kolportiert wurde, sind nicht zu sehen. Allerdings läuft in der WonderWaffel-Filiale deutlich hörbar ein Propaganda-Lied der PKK, in dem Abdullah Öcalan gepriesen wird: „Apo, Apo, unser kurdischer Führer, hoch soll Öcalan leben“, soll es darin heißen.

Bereits gestern Nachmittag reagierten viele Deutschtürken und -kurden entrüstet auf das Ereignis. Teilweise wurde zum Boykott der Kette aufgerufen. Beim dritten Bombenanschlag in Ankara innerhalb von fünf Monaten hatten am Sonntag 37 Menschen ihr Leben verloren. Die türkische Regierung macht die PKK für den Selbstmordanschlag verantwortlich, die Terrorgruppe selbst hat sich jedoch noch nicht dazu bekannt.

Die Berliner Zentrale der Kette hat umgehend auf die Vorwürfe reagiert und die Filiale in Düsseldorf geschlossen. Gestern Nachmittag veröffentlichte sie eine Stellungnahme auf Facebook, auf der sie sich vom Vorfall distanziert und harte Konsequenzen ankündigt: Man werde die Vorwürfe genau prüfen und sich vorbehalten, rechtliche Schritte gegen den Franchisenehmer einzuleiten. Er werde fristlos gekündigt und ihm die Lizenz entzogen. Außerdem werde gegen die Beteiligten Strafanzeige gestellt. Auch wenn man den Internetauftritt des Unternehmens anwählt, erscheint das Statement noch vor der eigentlichen Homepage.

Die Reaktionen in den Kommentarspalten fallen sehr unterschiedlich aus. Während viele die Schließung begrüßen, sind andere wie Sebar R. der Meinung, dass hier vorschnell gehandelt wurde. „Lächerlich einfach, sowas zeigt einfach nur, wie Türken sich gegen Kurden verhalten, egal was ist, sobald was kurdisches drin ist, ist es Terroristisch. Wieso kann man dann in andere Läden reingehen und man hört türkische Musik?“ In den Antworten lässt das Unternehmen durchblicken, dass ihm mehr Informationen vorliegen als in der Öffentlichkeit bekannt.

„Wir distanzieren uns im Namen der Marke WonderWaffel und aller Beteiligten unseres Systems von jeglicher Form von politischem Fanatismus“, stellt die Leitung des Unternehmens klar. Der Gründer der Kette habe er selbst erst über Facebook von dem Vorfall erfahren. „Auf meiner persönlichen Facebook-Seite gab es einen Shitstorm, ich habe sogar Morddrohungen bekommen“, sagte er dem Iserlohner Kreisanzeiger (ikz).

Die Gastronomie-Kette WonderWaffel existiert seit 2011. Ulvi und Murat Topçuoğlu hatten die erste Filiale am Kottbusser Tor in Berlin-Kreuzberg eröffnet und expandieren seit letztem Jahr innerhalb Deutschlands. Die Düsseldorfer Filiale in der Liesegangstraße wurde erst im September 2015 eröffnet. Wie es mit ihr weitergeht, ist momentan noch unklar.

Düsseldorf’ta „WonderWaffel“ dükkaninda, Ankaradaki patlamayi Öcalan Sarkisi ile kutluyorlar ve bu Videoyu ceken…

Posted by Kamil Er on Montag, 14. März 2016