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Panorama

Mutter von Eren Bülbül: „Mein Sohn wollte nicht vor der Tür sterben“

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Mit 15 Jahren wurde Eren Bülbül Opfer des PKK-Terrors. Die Mutter verlangt eine schnelle Aufklärung darüber, warum Eren in diese Gefahrenzone mitgenommen wurde.

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Mit nur 15 Jahren wurde Eren Bülbül Opfer des PKK-Terrors. Nun erhebt die Mutter schwere Vorwürfe gegen die Militärs.

Die Mutter des von der Terrororganisation PKK getöteten Eren Bülbül kritisiert die Sicherheitsvorkehrungen der türkischen Sicherheitskräfte, die für ihren Sohn getroffen wurden. In einem Interview mit der Nachrichtenagentur „Doğan“ sagte Ayşe Bülbül, dass ihr Sohn „Märtyrer werden wollte, aber nicht vor der Tür, sondern bei seinem Militärdienst“. Der 15-jährige Eren hatte einen vorübergehenden Unterschlupf der Terroristen entdeckt, weil diese zuvor in ihr Haus eingebrochen waren. Als Eren den türkischen Sicherheitskräften den Unterschlupf zeigte, fing ein Feuergefecht zwischen den Soldaten und den Terroristen an. Dabei kam auch Eren ums Leben.

Nun erhebt die Mutter schwere Vorwürfe gegen die Militärs. Diese hätten ihren Sohn ständig angerufen, um Informationen zu erhalten: „Warum ruft ihr diesen Jungen an? Ruft doch mich an! Mich haben sie nicht angerufen“, so Bülbül. Sie forderte den Ministerpräsidenten Binali Yıldırım auf, den Vorfall genau zu untersuchen. Sie wolle wissen, warum Eren an solch einen gefährlichen Ort mitgenommen wurde. Sie habe aber auch einen Verdacht: „Haben sie etwa gedacht, dass wir diesen Terroristen Unterschlupf gewähren? Wollten sie von dem Jungen Infos darüber einholen, ob wir die Terroristen doch unterstützen? Wie soll ich sie denn am Rande des Waldes unterstützen? Und wenn ich das getan hätte, warum habe ich dann das Militär angerufen? In unsere Wohnung wurde eingebrochen“, so Bülbül.

Erdoğan hat bereits angerufen

Staatspräsident Recep Tayyip Erdoğan habe mit ihr bereits telefoniert. Man werde ihr jeden Wunsch erfüllen, soll der Präsident gesagt haben. „Er hat gesagt, dass er das rächen wird. Was soll er sonst sagen? Ich möchte erstmal Sicherheit und der Fall soll aufgeklärt werden“, so die am Boden zerstörte Mutter, die vor 18 Monaten auch ihren Mann, den Vater von Eren, verlor.

#IyiKiVarsınEren

Der Tod von Eren stürzte nicht nur seine Familie in Trauer, sondern das ganze Land. Vor wenigen Wochen soll Eren in den Sozialen Netzwerken geschrieben haben „Biri de çıkıp demiyor ki, Eren iyi ki varsın“ (dt.: „Niemand steht auf und sagt: Wie schön, dass es dich gibt, Eren“. Worauf dieses Posting tatsächlich bezogen war, ist nicht klar. Doch viele Türken machten daraus einen Hashtag, um Eren zu würdigen.

„Er hatte wunderschöne blaue Augen“

Eren wurde am Samstag beigesetzt. Sein Bruder Arif konnte nicht glauben, dass sein Bruder sterben musste. Hayriye Yolcu, die in der Umgebung des tragischen Vorfalls wohnt, sagte den türkischen Medien, dass Eren kurz vor dem Feuerhagel Haselnüsse gesammelt habe und später dann mit den Militärangehörigen gegangen sei: „Er war ein sehr guter Junge mit wunderschönen blauen Augen“, so Yolcu. Nun ist er für immer fort.