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Gesellschaft

Platon bedankt sich für „Offenherzigkeit Deutschlands“

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„Kein Geld den Griechen“, „Pleite-Griechen“ oder „Raff-Griechen“. Eine große Boulevardzeitung tat sich in den letzten Monaten wieder mit der Hetze gegen Griechen hervor. Ein Restaurant wollte da nicht mehr mitmachen. (Foto: Facebook)

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Eine große deutsche Boulevardzeitung hat jüngst ihre Leser dazu aufgerufen, Selfies einzusenden, die Leser mit Botschaften gegen weitere Finanzhilfen Deutschlands und der EU für das von einer Schuldenkrise geplagte Griechenland zeigen. Diese Kampagne hat nun offenbar dazu geführt, dass einige Übereifrige über das Ziel hinausgeschossen sind.

Und so musste die deutsch-griechische Inhaberin des Düsseldorfer Restaurants Platon, Christina Maria Dora, durch einen anonymen Brief erfahren, dass auch sie und ihre Familie offenbar der von der Boulevardzeitung geprägten Vorstellung von „gierigen Griechen“ entspricht – und dass sie somit zur Zielscheibe für den Zorn der Leserschaft wird.

„Eure neue griechische Regierung ist dreist, unverschämt und tritt auf wie eine Horde von ungehobelten und manierenlosen Pennern“, hieß es in der in grammatikalisch und ausdruckstechnisch teils kreativem Deutsch gehaltenen Nachricht. Mit dem Appell „Griechenland Nein Danke“ wird der Familie außerdem geraten: „Macht Euch auf zurück in Euer korruptes, stinkendfaules und total unfähiges Drecksgriechenland.“

Hetze einiger Medien besorgniserregend

Womit die Verfasser nicht gerechnet hatten, war, dass sich die Familie nicht einschüchtern lassen würde: Frau Dora entschloss sich dazu, das Schreiben gemeinsam mit einer persönlichen Erklärung auf Facebook zu veröffentlichen, in der man darauf hinwies, dass man seit 31 Jahren das Restaurant in Deutschland betreibe, Jobs schaffe und sich dem Land verbunden fühle.

Daraufhin schwappte eine Sympathie-und Solidaritätswelle durch die sozialen Netzwerke, mehr als 20.000 Facebook-Nutzer hatten den Beitrag geliked, mehrere tausend zusätzliche „Gefällt mir“-Klicks kamen auf die Facebook-Seite des Restaurants Platon, darüber hinaus gab es fast 7000 Kommentare. In einem weiteren Post bedankte sich das Restaurant für die „Offenherzigkeit Deutschlands“ gegenüber Griechen.

Der Hass-Brief bereite der Familie dennoch Kopfzerbrechen, betonte Dora. Der Verfasser vertrete wohl keine Einzelmeinung und die Hetze einiger Medien gegen die vermeintlichen „Raff-Griechen“ würde ihre Spuren hinterlassen.