Connect with us

Wirtschaft

Pleite: Arbeiten an Tunnel zwischen Izmir und Manisa gestoppt

Spread the love

Die Koçoğlu AŞ ist bankrott. Der Tunnel, den das Unternehmen bauen musste, wurde nicht mal zur Hälfte fertiggestellt. Jetzt muss der Steuerzahler für die Schulden der Pleitefirma aufkommen. (Foto: Zaman)

Published

on

Spread the love

Der Sabuncubeli-Tunnel zwischen Izmir und Manisa sollte die Fahrzeit zwischen beiden Städten verkürzen und die Fahrt sicherer machen. Die kurvigen Straßen dort sind oft Grund für zahlreiche Verkehrsunfälle, die oft auch tödlich enden. Jetzt ist der Bau in den beiden Tunnelröhren zum Stillstand gekommen, nach dem das mit dem Bau beauftragte Unternehmen Koçoğlu AŞ Pleite gegangen ist.

Das Bauunternehmen hat zudem noch Schulden von 35 Millionen TL (ca. 12,1 Millionen Euro) hinterlassen, die jetzt durch den Steuerzahler ausgeglichen werden muss. Grund dafür sind besondere Regelungen wie die „kamu-özel işbirliği“. Demnach arbeiten private Unternehmen gemeinsam mit staatlichen Stellen. Wenn im Rahmen dessen öffentliche Aufträge vergeben werden, haftet der Staat für etwaige Ausfälle.

Probleme beim Bau des Tunnels hatte es von Anfang an gegeben. Zwar hatte es am 7. September 2011 eine symbolische Grundsteinlegung gegeben, aber die Bauarbeiten begannen dennoch erst sieben Monate später. Bislang wurden etwa 2,5 Kilometer gebohrt – es fehlen noch weitere 2, 5 Kilometer zur Fertigstellung. Das Unternehmen hatte sich in dieser Zeit immer wieder verschuldet. Die Regierung hat angekündigt, den Bau fortsetzen zu wollen. Hierzu soll es eine zweite Ausschreibung geben. Die Kosten hierfür sollen bei 150 Millionen TL (ca. 52 Millionen Euro) liegen.

Vielen Unternehmen, die ähnlich im Rahmen der „kamu-özel işbirliği“ an staatlichen Projekten bauen, drohen wegen wirtschaftlicher Probleme auch Pleiten. In den vergangenen Wochen hatte die Landeswährung mit über 2,70 TL für einen US-Dollar einen Allzeitrekord erreicht. Ein weiterer Währungsverlust gegenüber dem Dollar sowie strukturelle Probleme würde die türkischen Unternehmen noch weiter unter Druck setzen.