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Politik

Wahlkampf: Türkischer Oppositionsführer Kılıçdaroğlu kommt nach Deutschland

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Der Parteivorsitzende der größten türkischen Oppositionspartei plant für diesen Samstag einen Wahlkampfauftritt in Essen. Auch in weiteren europäischen Ländern sind Besuche geplant. (Foto: dha)

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CHP-Chef Kemal Klilicdaroglu während einer Wahlkampfveranstaltung.
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Nach Ministerpräsident Recep Tayyip Erdoğan kommt nun auch der türkische Oppositionsführer für eine Wahlkampfrede nach Deutschland. An diesem Samstag (7. Juni, 14 Uhr) will der Chef der größten Oppositionspartei Cumhuriyet Halk Partisi (Republikanische Volkspartei, CHP), Kemal Kılıçdaroğlu, in Essen in der Grugahalle auftreten. Vor der türkischen Präsidentschaftswahl am 10. August wolle er den in Deutschland lebenden Türken die Vorstellungen seiner Partei erläutern, teilte eine CHP-Sprecherin am Dienstag in Essen mit.

Die Veranstaltung trägt den Titel „Büyük Buluşma“ („Großes Treffen“). Begleitet wird der CHP-Chef von seinen Stellvertretern Faruk Loğoğlu, Bülent Tezcan und dem Koordinator für Beziehungen ins Ausland, Durdu Özbolat. Im Vorfeld will Kılıçdaroğlu auch die Zeche Zollverein besuchen.

Bislang rechneten die Veranstalter mit rund 7000 Besuchern, die Polizei geht von einem ruhigen Verlauf aus: Gegenveranstaltungen wie es sie etwa in Köln beim Besuch des Ministerpräsidenten gegeben habe, seien nicht angekündigt, wird Polizei-Sprecherin Tanja Hagelüken von der WAZ zitiert.

Frankreich und Holland als nächste Stationen?

Cem Şentürk vom Zentrum für Türkeistudien in Essen sagte, Kılıçdaroğlu selbst wolle bei den Präsidentschaftswahlen in der Türkei nicht antreten. Seine CHP wolle sich mit der zweitgrößten Oppositionspartei MHP auf einen gemeinsamen Kandidaten einigen. „Es kann zu einem knappen Ergebnis kommen“, sagte Şentürk. „Und dabei werden die Stimmen aus Europa sehr entscheidend sein.“ In Deutschland leben knapp 1,5 Millionen wahlberechtigte Türken. Die CHP hofft, die Stimmen der eher linksgerichteten Wahlberechtigten zu bekommen. Neben Deutschland wolle Kılıçdaroğlu auch in Frankreich und den Niederlanden auftreten, hieß es aus Parteikreisen.

Ministerpräsident Erdoğan erwägt offenbar, bei der Präsidentenwahl selber anzutreten. Offiziell ist dies allerdings noch nicht. Sollte er sich dazu entschließen, wäre er Umfragen zufolge der aussichtsreichste Kandidat für das Amt des Staatsoberhaupts. Es ist das erste Mal, dass der Präsident direkt vom Volk gewählt wird. Erstmals dürfen bei einer türkischen Wahl auch Türken im Ausland teilnehmen.

Erdoğan hatte am 24. Mai in der Kölner Lanxess-Arena zu seinen Landsleuten gesprochen. Nach seinem Auftritt entbrannte ein Streit mit dem Bundesvorsitzenden der Grünen, Cem Özdemir. In diesem Zusammenhang verteidigte er am 27. Mai in einer Rede vor AKP-Parteimitgliedern (siehe Video) Wahlkampfauftritte türkischer Politiker in Deutschland.