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Gesellschaft

Bananen-Videos: Türkei will syrischen Journalisten ausweisen

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Die Organisation Reporter ohne Grenzen hat die türkischen Behörden dazu aufgefordert, die Abschiebung eines oppositionellen syrischen Journalisten aufgrund eines satirischen Videos über Bananen zu unterlassen.

Eine Rückführung würde den Reporter Madschid S. „ernsthaften und wahrscheinlich tödlichen Repressalien“ durch die syrische Regierung aussetzen, warnte Reporter ohne Grenzen (ROG). Kein Flüchtling dürfe in ein Land zurückgeschickt werden, in dem sein Leben in Gefahr sei.

Vergangene Woche hatten die türkischen Behörden die Abschiebung von mindestens sieben ausländischen Staatsbürgern angeordnet, die satirische Videos von sich beim Essen von Bananen in sozialen Medien geteilt hatten.

Protest mit Bananen

Hintergrund ist eine Kontroverse zwischen Türken und syrischen Flüchtlingen, wer sich Bananen leisten kann. Der Journalist Madschid S. hatte sich laut ROG mit einem satirischen Beitrag für den TV Sender Orient News daran beteiligt. Der Sender steht der syrischen Opposition nahe.

Die Türkei hat rund 3,7 Millionen Flüchtlinge aus Syrien und Hunderttausende weitere Migranten aufgenommen. Das Land leidet zurzeit unter einer wirtschaftlichen Krise. Die Inflation liegt bei rund 20 Prozent, vor allem Lebensmittel werden immer teurer. Angesichts der wirtschaftlichen Situation steigen auch die Ressentiments gegen Migranten. Mitte August hatte ein Mob in Ankara Syrer und deren Geschäfte angegriffen.

dpa/dtj

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