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Politik

Putin: Erdoğan war gegen Geheimhaltung des Energieabkommens

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Im Rahmen seiner jährlichen Pressekonferenz äußerte sich Russlands Präsident Vladimir Putin äußerst positiv über seinen türkischen Amtskollegen. Putin möchte die Zusammenarbeit mit der Türkei in regionalen Fragen noch weiter intensivieren. (Foto: cihan)

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Putin und Erdogan bei einem Treffen.
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Der Präsident der Russischen Föderation, Vladimir Putin, hat seinen türkischen Amtskollegen Recep Tayyip Erdoğan am Donnerstag als „Mann mit starkem Charakter“ gepriesen, da er sich von westlichem Druck unbeeindruckt zeige und das jüngste Energieabkommen zwischen der Russischen Föderation und der Türkei nicht einmal geheim halten wollte.

Wie die russische Nachrichtenagentur TASS berichtete, hat Putin im Rahmen seiner jährlichen Pressekonferenz gesagt, er habe Erdoğan vor dem Hintergrund westlicher Forderungen an die Türkei nach einer Beteiligung an der Sanktionspolitik gegen Russland  vorgeschlagen, das neue Abkommen beider Länder über die Kooperation im Energiebereich nicht öffentlich zu machen. „Aber Erdoğan ist eine starke Persönlichkeit. Er sagte: ‚Nein. Wir machen es öffentlich es. Und das ist die Entscheidung unserer türkischen Partner“, schilderte Putin den Dialog.

Auch die Aserbaidschanische Presseagentur (APA) berichtet darüber. Den russischsprachigen Begriff, den Putin mit Bezug auf Erdoğan verwendet habe, gab man mit „Mann mit starkem Charakter“ wieder.

In einer überraschenden Ankündigung erklärte Putin während seines Besuchs in der Türkei am Anfang des Monats, das lange Zeit geplante Projekt der South Stream Pipeline zur Beförderung von Erdgas nach Europa zu beenden und stattdessen die Türkei zu einem Vorzugspartner für eine Alternativpipeline zu machen.

Putin möchte Türkei stärker einbeziehen

Die EU, die auf Grund der Vorkommnisse in der Ukraine Sanktionen gegen Russland verhängt hat, hatte zuvor wettbewerbsrechtliche Vorbehalte gegen den Bau von South Stream geäußert, ein 40-Milliarden-Dollar-Projekt, das Gas über Bulgarien in die EU pumpen soll.

Auch die Türkei hatte Vorbehalte gegen die vom Westen als „Annexion“ bezeichnete Eingliederung der Krim in den Staatsverband der Russischen Föderation. So kündigte die türkische Regierung an, die Rechte der zu einem erheblichen Teil pro-ukrainischen Krimtataren zu schützen. Ankara zeigte jedoch keinerlei Absicht, sich an westlichen Sanktionen gegen die Russische Föderation zu beteiligen.

Der russische Präsident betonte Ende November, er wolle die Wirtschaftsbeziehungen seines Landes zur Türkei angesichts der Sanktionen des Westens deutlich ausbauen. Russland wolle den Handel mit der Türkei pro Jahr auf bis zu 100 Milliarden Dollar (etwa 80 Milliarden Euro) verdreifachen.

Putin äußerte am Donnerstag, er wäre sehr stark daran interessiert, in regionalen Fragen noch stärker mit der Türkei zusammenzuarbeiten. „Unsere Interessen liegen in vielen regionalen Fragen ähnlich. Manche Fragen können nicht ohne Miteinbeziehung der Türkei geklärt werden.“