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Qantara: Das letzte Wort ist noch nicht gesprochen

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Deutsche Welle-Intendant Peter Limbourg hofft, das arabische Online-Portal des Senders, Qantara, weiterführen zu können. Derzeit liefen Gespräche mit dem Auswärtigen Amt, um eine Lösung zu finden, sagte Limbourg der „Zeit“ (Donnerstag). „Insofern gehe ich nicht davon aus, dass wir Qantara zum Jahresende einstellen.“

Das Wort „qantara“ kommt aus dem Arabischen und bedeutet „Brücke“. Das Internetportal will den Dialog mit der islamischen Welt fördern. Außer der Deutschen Welle sind an dem Projekt das Goethe-Institut, das Institut für Auslandsbeziehungen (ifa) und die Bundeszentrale für politische Bildung (bpb) beteiligt.

Die Deutsche Welle mit Sitz in Bonn und Berlin ging 1953 erstmals auf Sendung. Sie wird nicht über Gebühren, sondern aus dem Bundeshaushalt und dem Etat des Kulturstaatsministers finanziert.

Limbourg weist Kritik am China-Kurs zurück

Limbourg, der seit einem Jahr die Deutsche Welle leitet, wies in dem Gespräch mit der „Zeit“ Kritik am Kurs des deutschen Auslandssenders gegenüber China zurück. Die Kooperation mit dem Staatsfernsehen CCTV diene dazu, einen Dialog mit dem Land in Gang zu setzen. „Die Kommunikation zwischen China und der Deutschen Welle war über Jahre abgerissen, und ich finde es wichtig, dass man miteinander spricht.“

Zuletzt hatte der Deutsche Journalisten-Verband (DJV) vor einer „weichgespülten“ Berichterstattung über China gewarnt. Der Verband bezog sich auf die Zusammenarbeit der Deutschen Welle mit CCTV und die Entlassung einer chinakritischen Autorin.

Die Kündigung habe nichts mit der Haltung der betreffenden Mitarbeiterin zu tun gehabt, so Limbourg. Die Journalistin habe vielmehr gegen das Arbeitsrecht verstoßen und andere Kollegen des Hauses verunglimpft. „Es geht bei diesem Fall nicht um einen Kurswechsel der Deutschen Welle in Sachen Demokratie, Menschenrechte und Freiheit.“

Weiter bekräftigte der Intendant die Absicht, die englischsprachigen TV-Aktivitäten des Senders auszubauen. „Was wir planen, ist kein Palast, sondern sparsam“, betonte Limbourg. „Wir wollen unsere Kräfte bündeln, wir haben tolle Leute in Afrika oder Asien, die künftig eben auch diesen englischen TV-Kanal beliefern.“ Es gehe darum, Deutschlands Werte in einer Welt zu verbreiten, in der zwei Milliarden Menschen des Englischen mächtig seien.

Auf die Frage, ob sich derartige Ziele trotz der für 2017 drohenden Finanzlücke von 23,9 Millionen Euro ohne weitere Stellenkürzungen erreichen ließen, antwortete Limbourg: „Ich hoffe, dass es das jetzt war. Versprechen aber kann ich es nicht.“