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Wirtschaft

Qualifizierte Arbeitskräfte sind die Zukunft der Türkei

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Die Weltbank gab bekannt, dass der Mangel an qualifizierten Arbeitskräften in der Türkei das Wirtschaftswachstum dämpfen werde. Die strukturellen Probleme des Landes in den Griff zu bekommen, sei entscheidend für die Zukunft. (Foto: iha)

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Qualifizierte Arbeitskräfte sind die Zukunft der Türkei
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Am Montag gab die Weltbank in Ankara die neuesten Daten zur Beschäftigung auf dem türkischen Arbeitsmarkt bekannt. Dieser Bericht wird zusammen mit dem türkischen Ministerium für Entwicklung zusammengestellt. Weltbank-Direktor Martin Raiser (l.) zog wichtige Schlüsse aus den aktuellen Zahlen zum Arbeitsmarkt. Der Markt befinde sich in einem Transformationsprozess, der in der Lage ist, viele neue Arbeitsplätze zu schaffen. Aus Mangel an adäquat ausgebildeten Fachkräften wird es der Türkei allerdings möglicherweise nicht gelingen, die neuen Potenziale auf dem Arbeitsmarkt voll auszuschöpfen, so die Bedenken der Weltbank. Um mehr aus dem Transformationsprozess herausholen zu können, fehlten der türkischen Volkswirtschaft demnach die nötigen Fachkräfte, die sich auch nicht so einfach heranbilden ließen.

Genügend qualifizierte Arbeitskräfte seien unabdingbar, um das Nachrücken in die zentralen Schlüsselpositionen der Wirtschaft zu gewährleisten. Noch entscheidender wirke sich dieser Zusammenhang aus, wenn sich die Wirtschaft in einem großen Wachstumsprozess befinde. Die Fachkräfte müssten demnach auf mehr Betriebe verteilt werden. Die Konzentration qualifizierter Arbeitskräften werde aufgelockert. Diese Lücken müssten von nachrückenden Fachkräften geschlossen werden. Sind diese nicht entsprechend qualifiziert, dann gehe in der Spitze der Wirtschaft gewaltiges Potenzial verloren. Eine starke Performance könne dann nur noch bedingt erwartet werden. Qualifizierte Arbeitskräfte sind für Schwellenländer eine wichtige Voraussetzung zum erfolgreichen Aufstieg in die Reihen der Industriestaaten.

Der Arbeitsmarktbericht der Weltbank klärt über die Entwicklungen von 2009 bis heute auf. Das Ministerium für Entwicklung steuerte Details über seine über seit dieser Zeit implementierte Arbeitsmarktpolitik bei. Interessant bei der Auswertung sind vor allem die Jahre nach der globalen Finanzkrise. Der Staat verabschiedete in dieser Zeit regelmäßig Konjunkturpläne, um die Wirtschaft anzukurbeln und zur Schaffung neuer Jobs anzureizen. Diese wurden mit dem Bericht der Weltbank nun ausgewertet.

Zu geringe Produktivität am Arbeitsplatz

Trotz der bemerkenswerten Erholung der türkischen Wirtschaft von der Weltwirtschaftskrise 2009 gibt es noch Probleme bei Beschäftigung von Frauen und Jugendlichen, hinzu kommt eine allgemein niedrige Produktivität am Arbeitsplatz, welche die schwierige Lage auf dem türkischen Arbeitsmarkt noch verschärft. Martin Raiser von der Weltbank empfahl der türkischen Regierung, auf die geringe Produktivität der Arbeiter mit entsprechenden Anreizen zu reagieren, um die Motivation am Arbeitsplatz zu heben. Raiser fügte hinzu, dass die Regierung das riesige Potenzial, das in der türkischen Jugend stecke, nutzen sollte, um sich und der heimischen Wirtschaft eine starke wirtschaftliche Ausgangslage aufzubauen. Dazu sei aber die richtige Arbeitsmarktpolitik nötig.

Der Altersdurchschnitt liegt in der Türkei bei unter 30 Jahren. Im Gegensatz zu den alternden Industrienationen sollte der Türkei in den nächsten Jahrzehnten kein demografisch bedingter Einbruch der Wirtschaft drohen. Entscheidend für den Erfolg der türkischen Wirtschaft wird jedoch sein, wie viel sie aus ihrem Potenzial schöpfen kann, um ihr Wachstum weiterhin anzukurbeln.

Der türkische Arbeitsminister Faruk Çelik nahm die Empfehlungen Raisers auf und äußerte sich ähnlich besorgt über die Situation der Jugendlichen im Land. Es sei bedauerlich, wenn die Wirtschaft talentierte Jugendliche in unproduktiven Nischen verliere. Çelik betonte am Montag: „Wir fühlen uns der türkischen Jugend verpflichtet und möchten den talentierten Arbeitskräften im Land in die entsprechenden Positionen verhelfen. Aber wir möchten auch Talente aus dem Ausland zum Arbeiten in die Türkei locken.“