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Gesellschaft

Dresden zeigt Zivilcourage: Sternmarsch gegen rassistische Pegida

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In Dresden wollen die Menschen gegen Rassismus vorgehen und ein Zeichen setzen. Unter dem Motto „Dresden für alle“ will ein breites Bündnis aus Glaubensgemeinschaften, Parteien und Vereinen gegen die wöchentlichen „Pegida“-Demonstrationen auf die Straße gehen. (Foto: dpa)

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Unter dem Motto „Dresden für alle“ will ein breites Bündnis aus Glaubensgemeinschaften, Parteien und Vereinen gegen die wöchentlichen „Pegida“-Demonstrationen auf die Straße gehen. Für kommenden Montag haben unter anderem die christlichen Kirchen, das Islamische Zentrum, die Jüdische Gemeinde, der Ausländerrat, das Bündnis Dresden Nazifrei und die Technische Universität zu einem Sternlauf gegen Intoleranz und für eine weltoffene Stadt aufgerufen. Sechs Demonstrationszüge sollen sich vor dem Rathaus zu einer Kundgebung vereinen.

Siebte Pegida-Kundgebung in Folge

Seit Wochen demonstriert das Bündnis „Patriotische Europäer gegen die Islamisierung des Abendlandes“ (Pegida) montags in Dresden für eine Verschärfung des Asylrechts. An der siebten Kundgebung in Folge hatten in dieser Woche mehr als 7500 Menschen teilgenommen. Die Organisatoren berufen sich auf das „christliche Menschenbild“, doch Kirchenvertreter werfen ihnen „religiös verbrämten Rassismus» vor. „Pegida“ nutze die Angst vor islamistischem Terror, um Stimmung gegen Flüchtlinge und Ausländer generell zu machen, hieß es in einem Aufruf.

Bürger fürchten sich um Ruf von Dresden

Hans Müller-Steinhagen, Rektor der Technischen Universität Dresden, sorgt sich um den Ruf der Stadt Dresden. Die „Pegida“-Demonstrationen behinderten Aktivitäten für ein weltoffenes und tolerantes Dresden, warnte er. In der Welt entstehe so ein Bild Dresdens, „das in erster Linie abschreckt, unsere Stadt als ausländerfeindlich darstellt und an die vergangen geglaubten Aufmärsche der Neonazis im Umfeld des 13. Februars erinnert“.

Sächsischer Innenminister Ulbig: NPD-Leute unter Pegida

Die Linken werfen „Pegida“ „rassistische Stimmungsmache“ vor und sehen die sächsische Politik in der Pflicht. Die Regierung hielt sich bisher mit Einschätzungen zurück und warb eher allgemein für mehr Toleranz. Lediglich Innenminister Markus Ulbig (CDU) sprach Klartext und nannte die Organisatoren der Demos „Rattenfänger“. „Da sieht man natürlich Hooligans, da sieht man natürlich NPD-Leute, und da sieht man AfD-Leute“. Dennoch: Man könne nicht pauschal sagen, „dass das alles Rechtsextreme sind, die dort hingehen“.

Vergangenheit von Pegida-Chef Bachmann wirft Fragen auf

Anführer der Pegida ist der 41-jährige Lutz Bachmann. Seine Vergangenheit könnte so manchen Bürger in Zukunft vielleicht eher abschrecken. Schon auf der Abschlusskundgebung am Montag hatte er eingeräumt, in der Vergangenheit Fehler gemacht zu haben. Medien berichteten unter anderem über Verurteilungen wegen Diebstahls und eine Flucht nach Südafrika. (dtj/dpa)