Gesellschaft
Real,- zum Boykottaufruf von Deutsch-Türken: „Produkte werden von Drittanbietern angeboten“
Die Supermarktkette hat auf den Boykottaufruf von Deutsch-Türken reagiert. Auf Anfrage des DTJ machte ein Sprecher von Real darauf aufmerksam, dass der Onlineshop real.de seit Frühjahr diesen Jahres zu einem Online-Marktplatz erweitert wurde: “ Neben Real,- selbst bieten jetzt auch andere Händler (Drittanbieter) über diese Webseite Produkte an“, so der Sprecher. Dort würden mittlerweile mehr als 12 Millionen Produkte angeboten.
Deutsch-Türken reagierten empört auf Produkte mit der Flagge der „Autonomen Region Kurdistans“, die im Onlineshop von Real,- zu sehen war. Das Problem für viele Deutsch-Türken war dabei, auf Halskette eine Landkarte abgebildet war, die auch die türkischen Landesgrenzen miteinschließt und als Kurdistan zeigt. Der Begriff „Kurdistan“ ist für Türken sehr umstritten. Schließlich steht diese Begrifflichkeit für ein Konflikt, der in der Türkei seit mehr als einem Vierteljahrhundert andauert. Dabei sind im Kampf mit der Terrororganisation PKK knapp 50.000 Menschen gestorben. Die PKK kämpft für ein unabhängiges Kurdistan, die auch einen Teil der Türkei umfassen soll.
Deutsch-Türken reagierten deshalb empört und riefen zum Boykott von Real,-. Aufgrund der Umstellung im Frühjahr, werden die meisten Produkte auf der Plattform aber nicht mehr von Real selbst angeboten, sondern von Drittanbietern. Ein Verbot des Verkaufs kommt deshalb für Real,- nicht in Frage. Der Sprecher der Supermarktkette erläutert dies klar und deutlich: „Sie können jedoch davon ausgehen, dass alle online auf real.de angebotenen Artikel allen gesetzlichen Anforderungen genügen. Der Verkauf ist in Deutschland also ausdrücklich erlaubt und nicht verboten – auch wenn einigen Kunden persönlich nicht alle Produkte oder Produktgruppen zusagen.“