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Gesellschaft

Regierung fördert Wiederansiedelung in südosttürkischen Dörfern

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Das „Return to the Village and Rehabilitation Projekt“ (KDRP) setzt sich für vertriebene Personen in der Türkei und deren Rückkehr in ihre Heimatdörfer ein. Insgesamt nahmen seit 2005 bereits 187.861 die Option in Anspruch. (Foto: iha)

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Regierung fördert Wiederansiedelung in südosttürkischen Dörfern
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Die Menschen sahen sich in der Vergangenheit auf Grund von Kämpfen zwischen der türkischen Armee und der PKK dazu gezwungen, ihre Dörfer im Südosten des Landes zu verlassen. Oft wurden Dörfer in den südöstlichen Provinzen der Türkei auch durch Gefechte zerstört. Die Infrastruktur konnte auf Grund der schlechten Sicherheitslage in einigen Regionen kaum ausgebaut werden.

Das KDRP hilft Familien, die damals ihre Dörfer verlassen hatten und nun zurückkehren möchten. Es stellt sicher, dass die Familien wieder in ihrem alten Dorf oder an einem anderen Ort in der Nähe wohnen können und Zugang zu sozialer und wirtschaftlicher Infrastruktur haben. Das Projekt konzentriert sich auf die 14 südöstlichen Provinzen – Adıyaman, Ağrı, Batman, Bingöl, Bitlis, Diyarbakır, Elazığ, Hakkari, Mardin, Muş, Siirt, Şırnak, Tunceli und Van -, in denen die Binnenmigration im Zusammenhang mit Terrorismus am höchsten war.

Im Rahmen des Projekts gewährleistet der Staat Finanzierungen für Landwirtschafts- und Handwerksprojekte, um in den ehemals verlassenen Dörfern die Wiederansiedelung zu erleichtern. Die einzelnen Provinzverwaltungen haben insgesamt 37 neue Projekte für die Schirmherrschaft des KDRP vorgeschlagen.

Seit 1999 hat die türkische Regierung rund 146 Millionen TL in den Provinzen ausgegeben, um Menschen die Rückkehr zu ermöglichen, weitere 25 Millionen Euro sind für das KDRP geplant. Nach Angaben des Innenministeriums wurden bereits 361.279 Anträge auf Schadensersatz im Zusammenhang mit Schäden auf Grund von Terrorakten erhoben. Etwa 2,9 Milliarden TL sind bereits an die durch Terrorakte betroffenen Menschen gezahlt worden.

In den 1980er und 90er Jahren wurden um Zuge von großangelegten Militäroperationen, die der PKK die logistische Versorgung abschneiden sollten, viele Bewohner ländlicher Regionen vertrieben. Mitte der Neunziger Jahre waren nach Angaben von Human Rights Watch mehr als 3.000 kurdische Dörfer von den Bewohnern verlassen worden. Offizielle Zahlen gehen von ca. 378.000 vertriebenen Personen aus.