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Panorama

Reina-Attentäter: Befehl kam aus Rakka, erstes Ziel war Taksim

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Der Hauptverdächtige beim Angriff auf den Istanbuler Club Reina in der Silvesternacht hat seine Befehle nach einem Bericht aus der syrischen Hochburg der Terrormiliz IS, Ar-Rakka, erhalten. Abdulkadir Mascharipow sei über den Iran in die Türkei eingereist und habe sich im zentraltürkischen Konya aufgehalten, als er eine Anweisung aus Al-Rakka bekommen habe, berichtete die Zeitung „Hürriyet“ am Mittwoch unter Berufung auf das Verhörprotokoll.

Das eigentliche Ziel sei der Taksim-Platz im Zentrum Istanbuls gewesen. Er habe diesen in der Silvesternacht ausgekundschaftet, dort seien aber zu hohe Sicherheitsvorkehrungen getroffen gewesen, sagte Mascharipow demnach. „Ein Anschlag schien nicht möglich zu sein.“ Deshalb habe er sich mit seinen Auftraggebern in Verbindung gesetzt und sich nach dem weiteren Vorgehen erkundigt. Als neues Ziel sei der Club Reina ausgewählt worden. Der Islamische Staat (IS) hatte den Anschlag für sich reklamiert.

Der 1983 in Usbekistan geborene Mascharipow war am Montagabend im Istanbuler Stadtteil Esenyurt festgenommen worden. Er hatte sich mit seinem Sohn, seinem Bruder und drei Frauen versteckt. In der Wohnung fanden sich neben einer Schusswaffe fast 200 000 US-Dollar in bar. Laut dem Gouverneur von Istanbul, Vasip Şahin, hatte er noch am selben Tag gestanden.

Unklar war, unter welchen Umständen die Aussage zustande kam. Am Dienstag hatte die regierungsnahe Zeitung „Sabah“ auf Twitter Fotos veröffentlicht, die Mascharipow bei seiner Festnahme Montagnacht im Istanbuler Stadtteil Esenyurt zeigen sollen. Darauf ist das Gesicht des Verdächtigen geschwollen und blutverschmiert. Am Mittwoch veröffentlichten türkische Medien ein zweites Foto. Im Gesicht des mutmaßlichen Angreifers sind noch stärkere Verletzungen zu sehen. Auf der rechten Gesichtshälfte ist ein Bluterguss zu sehen und das Auge ist komplett zugeschwollen. (dpa/dtj)