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Ankara: USA müssen irakischen Kurden den Verkauf von Öl ermöglichen

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Rohstoff-Politik: Die Türkei hat an die amerikanische Regierung appelliert, den irakischen Kurden zu gestatten, fortan eigenständig Erdöl zu verkaufen. Dieser Schritt würde den Weg zur Souveränität ebnen. (rtr)
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Ankara hat an Washington appelliert, dringend dafür zu sorgen, dass irakische Kurden in die Lage versetzt werden, offiziell ihr Öl verkaufen zu dürfen. Mit den Erlösen aus dem Ölverkauf solle Arbil den Kampf gegen die Terrororganisation „Islamischer Staat“ finanzieren zu können. Dies berichtete die Financial Times (FT) am Donnerstag.

„Es ist dringend: Der IS verkauft das eigene Öl; die Kurden haben hingegen nicht die Erlaubnis, ihres zu verkaufen“, äußerte sich ein türkischer Offizieller gegenüber FT unter Hinweis auf die Ölfelder im Osten Syriens und um die nordirakische Stadt Mossul, die jetzt unter Kontrolle der Terroristen stehen. Der Offizielle betonte gegenüber FT, die Terroristen würden ihr Öl zum Schleuderpreis an die syrische Regierung verkaufen, während die Kurden aus rechtlichen Gründen nicht in der Lage wären, damit zu handeln.

Kürzlich haben mehrere Ladungen kurdischen Shaikan-Rohöls die USA erreicht. Die Zentralregierung in Bagdad hat jedoch weitere Maßnahmen getroffen, um den eigenständigen Export von Öl aus der Kurdischen Autonomieregion durch die dortige Regierung zu unterbinden. Nachdem ein US-Gericht vor zehn Tagen eine Schiffsladung von einer Million Barrel im Golf von Mexiko auf Grund einer Klage der irakischen Regierung beschlagnahmt hat, hat die Kurdische Autonomieregierung die Vorsichtsmaßnahmen im Zusammenhang mit den Exporten verstärkt. 

Sollten die irakischen Kurden tatsächlich mit dem eigenständigen Verkauf von Erdöl beginnen, würde dies ein wichtiger Schritt hin zur Loslösung von der irakischen Zentralregierung in Bagdad. Die irakische Regierung lehnt daher einen solchen Schritt strikt ab und drohte in der Vergangenheit bereits mit schwerwiegenden Konsequenzen, sollte Arbil eigenmächtig Ölgeschäfte betreiben. Die Türkei unterhält derweil mit der kurdischen Regierung in Arbil gerade im Bereich Rohstoff-Politik enge Beziehungen und baute sogar eine Pipeline, die seit Mai 2014 Öl aus dem Nordirak in den türkischen Mittelmeerhafen von Ceyhan pumpt.