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Wirtschaft

Türkei: Export von kurdischem Rohöl über den Hafen von Ceyhan beginnt

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Rohstoff-Politik: Mehrere Monate hatte Öl aus dem Nordirak im Hafen von Ceyhan gelagert. Auf Grund eines Disputs zwischen Arbil und Bagdad wurden weitere Schritte bislang hinausgeschoben. Doch nun beginnt der strittige Öl-Export. (Foto: reuters)

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Rohstoff-Politik: Mehrere Monate hatte Öl aus dem Nordirak im Hafen von Ceyhan gelagert. Nun beginnt der Export - trotz der Uneinigkeit mit Bagdad.
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Der Energieminister der Türkei, Taner Yıldız, hat Reuters gegenüber am Donnerstag erklärt, Irakisch-Kurdistan habe mit dem Export einer ersten Rohöllieferung über den türkischen Mittelmeerhafen von Ceyhan begonnen. Der Ölexport erfolgt ungeachtet eines bereits seit längerem anhaltenden Disput mit Bagdad über die Verteilung der Erträge.

Die Lieferung über 1 Million Barrel nach Ceyhan, wo mittlerweile bereits über 2,5 Millionen Barrel von Rohöl aus der Kurdischen Autonomieregion im Nordirak gelagert werden, soll Industriequellen zufolge am späten Donnerstagabend auf den Weg gebracht worden sein.

„Die Ladung wird heute komplettiert werden“, betonte Yıldız. Über den Käufer wollte der Minister keine Angaben machen, zumal der zugrunde liegende Deal Angelegenheit der Kurdischen Regionalregierung (KRG) wäre.

Ankara ist des Wartens überdrüssig

Die Zentralregierung in Bagdad behauptet, die einzige zuständige und autorisierte Stelle für den Verkauf irakischen Öls zu sein. Die bereits seit Monaten anhaltenden Konflikte zwischen Bagdad und Arbil hatten bis dato keine Einigung zur Folge. Beobachter weisen immer wieder auch auf das Konfliktpotential der Rohstoff-Politik beider Akteure hin.

Aus dem Nordirak wurden bereits 2,5 Millionen Barrel Öl in Lagertanks in Ceyhan über ihre neu errichtete Pipeline gepumpt, die im Dezember ihren Betrieb aufnahm. Ankara wollte jedoch ohne die Zustimmung Bagdads noch keine Erlaubnis zum Export des dort gelagerten Rohöls erteilen.

Nun soll Ankara des Wartens auf eine Einigung überdrüssig sein und dürfte angesichts voller Tanks den Weiterexport nicht weiter verzögern wollen. Zu den Hauptabnehmern sollen Israel und die USA zählen.